Hilden: Forscher-Trio hat viel Energie
umwelt In der Technik-AG des HGH haben Fabian Preiß, Tobias Bach und Mats Marcus ein Pentavelo entwickelt.
Hilden. Genau genommen ist ihr Leitmotiv nicht die Forschung. Mats Marcus (21), Fabian Preiß (19) und Tobias Bach (20) haben mehrfach erfolgreich an den Jugend-forscht-Wettbewerben teilgenommen - zuletzt erhielten sie diese Woche den zweiten Preis beim Landeswettbewerb in Leverkusen.
Dennoch ist ihr Hauptziel ein anderes: "Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren, dass die Autoindustrie nicht Autos mit guter Hybrid-Technologie bauen kann, sondern dass sie es nicht will", sagt der ehemalige Schüler des Helmholtz-Gymnasiums Fabian Preiß.
Der 19-Jährige ist so gesehen die treibende Kraft des Forscher-Trios. "Ich bin technikbegeistert, seit ich Schreiben kann", sagt der Solinger. Als Schüler des Helmholtz-Gymnasiums besuchte er die Technik-AG von Lehrer Johann Pleschinger, nahm mit 14 Jahren zum ersten Mal an Jugend forscht teil. "Tobias und ich haben einen brennstoffzellenbetriebenen Roller entwickelt und den zweiten Preis im Regionalwettbewerb erhalten", sagt Fabian.
Denselben Erfolg hatte er, als er allein eine Magnetbahn entwickelte. 2008 stieß Mats Marcus, der in Solingen das Gymnasium Schwertstraße besuchte, zu den Helmholtz-Schülern. "Ich kenne Fabian, da wir beide aus Solingen stammen. Vor vier Jahren hat er mich in die Schule eingeladen. Da habe ich mich sofort mit der Technik-AG infiziert", sagt Mats.
Mit ihrem Hybrid-Brennstoffzellenroller gewannen die Drei beim Regionalwettbewerb 2008 von Jugend forscht und durften erstmals am Landeswettbewerb teilnehmen, wo sie Zweite wurden. Inzwischen haben sie Abitur gemacht: Mats studiert in Aachen Elektrotechnik, Fabian in Wuppertal Physik und Tobias leistet in Wilhelmshaven seinen Wehrdienst und möchte Schiffsbau studieren.
Ihr Jugend-forscht- Projekt 2010, mit dem sie beim Regionalwettbewerb in Solingen gewannen, basiert auf ihren vorigen. "Wir wollten den Hybrid-Brennstoffzellenroller weiterentwickeln", sagt Mats. So entstand das Pentavelo - fünf Energiequellen auf drei Rädern. "Die Automobilindustrie nutzt zwei Antriebsarten bei Hybridautos. Wir zeigen, dass es mit fünf geht", sagt Fabian.
Mehr als 2.000 Arbeitsstunden stecken in dem Projekt. Der Materialpreis des Fahrzeugs beträgt 8.000 Euro. Neben dem Etat der Technik-AG des HGHs wurde das Projekt durch das Schulsponsoring der Firma 3M, die Schlosserei Heinemann in Solingen sowie weitere Sponsoren und mehrere Preisgelder ermöglicht.
Das meiste haben sie sich selbst beigebracht: Tobias hat am Computer die Konstruktionspläne erstellt, Mats ist für den Einbau und das Programmieren der Elektrotechnik zuständig. Fabian: "Ich habe unter anderem das Pentavelo zusammengebaut. Dafür habe ich mir Schweißen beigebracht."
Für die Drei war es das letzte Jugend-forscht-Projekt, als Studenten dürfen sie nicht mehr teilnehmen. "Wir arbeiten weiter am Pentavelo. Die Lenkung, Pedale, Elektronik und Außenhülle sind noch nicht fertig", sagt Mats. Wichtig ist ihnen aber auch, andere zu motivieren.
"Wir wollen den Gedanken verbreiten und Anregungen bereitstellen." Denn für sie steht fest: "Es könnte schon wesentlich umweltfreundlichere Autos geben. Wenn wir das zu dritt schaffen, warum schafft es dann nicht auch ein Konzern?"