Hilden: Hoffnung für das „Kreuz der Liebe“
Es gibt Überlegungen, für das 7,38 Meter große Holzkreuz einen neuen Standort am Südfriedhof zu finden.
Hilden. Nachdem erst vor wenigen Tagen das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden hat, dass das "Kreuz der Liebe" am Birkenweg im Hildener Süden entfernt werden muss (die WZ berichtete exklusiv), gibt es jetzt Hoffnung für das Holzkreuz. Wie die Westdeutsche Zeitung erfahren hat, gibt es im Rathaus Gedankenspiele, das umstrittene Objekt an einen Platz unmittelbar am Südfriedhof zu versetzen. Damit wäre, so ist zu hören, allen gedient: Den Besitzern, die ihr Kreuz nicht zerlegen, sondern an anderer Stelle wieder aufstellen könnten. Und den Anwohnern aus dem Hildener Süden, denen das Kreuz im Garten ein Dorn im Auge war.
Der Streit um das Kreuz währt seit vielen Jahren. Denn das Streitobjekt ist kein Kruzifix, wie es beispielsweise in der Kirche oder im heimischen Schlafzimmer an der Wand hängt. Das "Kreuz der Liebe", das auch "Gnadenkreuz" genannt wird, hat gigantische Ausmaße. Vom Sockel bis zur Spitze misst es 7,38 Meter, seine Spannweite beträgt locker zweieinhalb Meter. Das Kreuz ist damit so groß, dass es einer Baugenehmigung bedarf - die es bisher allerdings nicht gab. Deswegen müsste das Kreuz deswegen gekappt werden. Zumal es mitten in einer Wohnsiedlung steht und dort mit seinen Dimensionen alles überragt.
Ein Manko hat die sich andeutende Lösung dennoch für die Besitzer: Sie müssten für die Transportkosten aufkommen und sich um die Pflege des "Grundstücks" rund um das Kreuz kümmern. Dafür würde es aber auch eine offizielle Baugenehmigung aus dem Rathaus geben. Und ohne dieses "Okay" hätte ausgerechnet das "Gnadenkreuz" von städtischer Seite keine Gnade zu erwarten.
Das "Kreuz der Liebe" hat aber nicht nur Gegner. Vor dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts hatten die Befürworter sogar eine Unterschriftenaktion gestartet, um das drohende Ende abzuwenden. Womöglich findet sich in diesem Kreis jemand, der das Transportproblem löst.