Hilden: Investor vor der Kirchentür
Auf dem Kindergartengelände entstehen 15 Einfamilienhäuser sowie ein Wohnhaus mit betreuten Altenwohnungen.
Hilden. Sinkende Mitgliederzahlen, weniger Kirchensteuer - die evangelische Kirche braucht Geld, um ihre Immobilien in Schuss zu halten. Nach dem Verkauf der Jesus-Christus-Kirche im Hildener Osten steht deshalb jetzt das nächste Projekt im kirchlichen Terminkalender ganz oben: die Friedenskirche im Norden. Dort ist mittlerweile auch ein Investor gefunden, der sich für das Grundstück interessiert: die IBS Immobilien- und Bauträgerservice GmbH aus Wuppertal. Das ist just der Bauträger, der mit einem Büro in die Jesus-Christus-Kirche einziehen wird.
Der Investor plant, 15 zweigeschossige Ein-Familien-Reihenhäuser an der Werner-Egk-Straße zu bauen. Außerdem soll zwischen dieser Siedlung und der Kirche ein dreigeschossiges Wohnhaus mit betreuten Altenwohnungen entstehen. Mit dessen Bau kann aber voraussichtlich erst im Frühjahr 2010 begonnen werden.
Zunächst muss nämlich noch das Gemeindehaus umgebaut werden, damit dort der Kindergarten einziehen kann. Denn der steht zurzeit noch dort, wo IBS später bauen möchte, und wird später abgerissen. Das gilt auch für die vier Bungalows auf dem Grundstück im Eckbereich von Schumann- und Werner-Egk-Straße.
Den Umbau und die Sanierung des Gemeindezentrums will die Evangelische Kirchengemeinde mit dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf finanzieren. Eine genaue Summe war nicht in Erfahrung zu bringen. Ein Blick auf die Bodenrichtwertkarte des LandesNordrhein-Westfalen im Internet (www.boris.nrw.de) lässt aber Rückschlüsse zu.
Dort wird für die Werner-Egk-Straße ein Richtwert von 320 Euro pro Quadratmeter Wohnbauland genannt. Bei einem etwa 4000 bis 4500 Quadratmeter großen Baugrundstück summiert sich das auf 1,2 bis 1,5 Millionen Euro.
Ob das reicht, ist fraglich, denn mit dem Geld soll im Gemeindezentrum auch ein Café als Treff- und Begegnungszentrum eingerichtet werden. Dort könnten sich nicht nur die Gemeindeglieder treffen, auch für die Anwohner wäre der Treffpunkt nutzbar.
Der Bebauungsplan für die Kirche im Osten geht Ende des Monats in die Offenlage. Wenige Tage später - im Stadtentwicklungsausschuss am 4. Februar - beginnen dann die politischen Beratungen über die Zukunft der Kirche im Norden. Bis zum Sommer könnte der Beratungsprozess abgeschlossen sein, und Planungsrecht geschaffen werden. Anschließend könnten die Arbeiten beginnen.