Hilden: Kaserne mit zivilem Anschluss
Doppeltes Jubiläum an der Elberfelder Straße: Alle sind zum Mitfeiern eingeladen.
Hilden. Soldaten in Uniform sind im Stadtbild selten zu sehen. Dennoch spricht Oberstleutnant Oliver Stratmann, Stellvertreter des Standortältesten in der Waldkaserne, von außergewöhnlich guten Beziehungen zwischen Standort und Garnisonsstadt. "Die Einbindung ist nicht überall so gut", weiß er aus eigener Erfahrung an anderen Standorten. In den 40Jahren, in denen die Bundeswehr die Kaserne inzwischen nutzt, sind enge Kontakte entstanden, die weit in das zivile Leben hineinreichen.
Sport, Politik, Vereine und nicht zuletzt der Karneval - überall sind aktive oder ehemalige Soldaten der Bundeswehr in Hilden präsent: Hauptmann Norbert Schreier ist stellvertretender Bürgermeister, Soldaten als Schützenkönige, Karl Hentschel und sein Stellvertreter Thomas Volkenstein leiten heute die Musikschule, und drei Offiziere stiegen im Karneval sogar zu Prinzen auf.
Auch die Hilfe der Soldaten wird gern in Anspruch genommen. Nicht nur vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, für den sie jedes Jahr bei der Haus- und Straßensammlung unterwegs sind. In diesem Jahr wurden dabei 3579 Euro eingenommen, "und überall waren unsere Soldaten willkommen", sagt Stabsfeldwebel Wolfgang Woiczyk.
Abgesehen davon, dass die Waldkaserne mit rund 100 zivilen Mitarbeitern zu den größeren Arbeitgebern der Stadt gehört, trägt vor allem ein dort stationierter Truppenteil zum guten Ruf der Soldaten in Hilden bei: das Ausbildungsmusikkorps. Es vergeht kein Jahr, in dem die jungen Musiker nicht mindestens einmal in ihrer Garnisonsstadt auftreten. Und immer werden danach Hildener Einrichtungen mit einem Teil der Einnahmen bedacht.
Immer wieder sind auch die Hildener eingeladen, mit den Soldaten zu feiern: beim Großen Zapfenstreich auf der Bezirkssportanlage am Bandsbusch im Jahr 2000, bei der NRW-Fahnenbandverleihung im März 2006 auf dem Nové-Msto-Platz und natürlich jedes Jahr beim jecken Sturm auf die Waldkaserne.
Diese gern gepflegte Tradition der offenen Kasernentore will die Bundeswehr am Dienstag, 9. Dezember, um 18 Uhr fortsetzen - mit einer öffentlichen Informationsveranstaltung (inklusive Waffen- und Fahrzeugschau) zum 70.Geburtstag der Waldkaserne, die seit 40 Jahren von der Bundeswehr genutzt wird.