Hilden: LSG Kesselsweier - Der lange Weg zur Landebahn
Den Segelfliegern stehen lange Verhandlungen um die Zukunft ihres Flugplatzes ins Haus.
<strong>Hilden. "Das wird nicht einfach, dort kurzfristig Änderungen vorzunehmen." Martin Pajain, der als Landschaftswächter auch für das Gebiet am Kesselsweier zuständig ist, sieht einen langen Verhandlungsmarathon auf die Luftsportgemeinschaft (LSG) Kesselsweier zukommen. Damit die LSG ihre Pläne für eine Vergrößerung ihres Flugplatzes umsetzen kann, müssen gleich mehrere Behörden sowie die betroffenen Städte Hilden und Haan zustimmen. Wie die WZ am Mittwoch exklusiv berichtete, braucht der Verein eine längere Startbahn, um den Segelflugbetrieb aufrecht erhalten zu können. Ansonsten droht der Entzug der Nutzungsgenehmigung. Deshalb wurden seitens der Stadt bereits erste Gespräche mit dem Verein, der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann sowie mit der Bezirksregierung geführt. Dabei ging es zunächst um die Frage, ob die Ziele der LSG umsetzbar sind. "Wir wollen es den Segelfliegern ermöglichen, ihren Sport weiter auszuüben", bestätigte Bürgermeister Günter Scheib die WZ-Informationen. Die von der LSG angedachte Verlegung der Start- und Landebahn zur Elberfelder Straße erfolgt innerhalb des dortigen Landschaftsschutzgebietes. "Das ist nicht unantastbar", so Pajain, "Eingriffe sind da möglich." Die müssten aber "landschaftsgerecht" sein. Vorgeschrieben sind zudem Ausgleichsflächen, die auf dem bisherigen Flugplatzgelände zur Verfügung stünden. Keine Eingriffe sind hingegen im als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereich am Sandbach mit seinen Feuchtbiotopen möglich, wie der Landschaftswächter erläutert.
Mit den Anwohnern wird eine einvernehmliche Lösung gesucht
Nicht zuletzt muss auch eine einvernehmliche Lösung mit den Anwohnern der vier Häuser in der kleinen Siedlung am Kesselsweier gefunden werden. Mit denen will der Verein am Sonntag ein erstes Gespräch führen, um den Familien ihre Pläne vorzustellen. Dabei wird es vor allem um die von Kastanien gesäumte Zufahrt zur Siedlung gehen, die dann quer über die Start- und Landebahn führen würde. Dieses Gespräch möchte Udo Lübke, dessen Eltern seit 50 Jahren am Kesselsweier wohnen, erst abwarten, bevor er zu den LSG-Plänen Stellung bezieht.Segelflugplatz Kesselsweier
Größe Die Start- und Landebahn des Segelflugplatzes am Kesselsweier, einer der ältesten in Deutschland, ist derzeit 650 Meter lang. Geplant ist eine Verlängerung auf 800Meter.
Nutzungsgenehmigung Die Bezirksregierung will dem Verein wegen Sicherheitsbedenken die Nutzungsgenehmigung für die derzeitige Start- und Landebahn nicht über dieses Jahr hinaus verlängern.