Hilden: Neues Wasser in der Leitung
Der Umbau des Wasserwerks Baumberg ist beendet. Am Sonntag wird Einweihung gefeiert.
Hilden. "Das Wasserwerk Baumberg hat ein Wasserproblem." Mit diesen Worten von Peter Hof von den Hildener Stadtwerken begann im Herbst 2007 ein fünf Millionen Euro teures Projekt, dessen Fertigstellung am Sonntag mit allen Hildenern gefeiert werden soll: der Umbau des Wasserwerks. Seit Anfang April werden die rund 30000 Hildener Haushalte von dort mit Trinkwasser versorgt.
"Der fliegende Wechsel blieb von unseren Kunden unbemerkt. Die Umstellung vom alten zum neuen Wasserwerk verlief reibungslos", freut sich Hof nun. Das war keineswegs selbstverständlich, denn nicht nur der Umbau musste bewältigt werden, es wurden auch die ehemals zwei Wasserwerke An den Gölden zusammengelegt.
Deshalb müsste das neue Wasserwerk eigentlich Baumberg-Karnap heißen. Zumal das neue Wasserwerk Baumberg das alte Wasserwerk Karnap ist. Das ursprüngliche Wasserwerk Baumberg nebenan, das in der Umbauphase die Wasserversorgung sicherte, wird im Herbst abgerissen.
Das neue Wasserwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Hilden und Solingen. Die haben sich zur Zusammenlegung entschlossen, weil in beiden Wasserwerken ein hoher Instandhaltungsaufwand drohte und die Kapazitäten nicht ausgelastet waren.
Die Wahl fiel auf das 1976 in Betrieb genommene Werk Karnap, weil das alte und zwei Jahre ältere Werk Baumberg das anfangs erwähnte Wasserproblem hatte: Damit hatte Hof nicht die Wasserqualität gemeint, sondern das in das Gebäude eindringende Grundwasser. 40 bis 45 Kubikmeter Wasser (ein Kubikmeter sind 1000 Liter) mussten dort stündlich abgepumpt werden.
Allein die Beseitigung des Grundwasser-Problems hätte aber nicht zu den Investitionskosten geführt. Darin enthalten ist auch die komplette Erneuerung des Innenlebens: neue Filtertechnik, neue Aktivkohlefilter, neue Rohrleitungen, Armaturen, Pumpen und Steuerelektronik. "Eigentlich haben wir alles erneuert", so Hof - nur die Mauern sind stehen geblieben.
Dass die meisten Hildener den fließenden Wechsel in ihren Wasserhähnen nicht einmal bemerkt haben, hat einen simplen Grund: Das neue Wasser ist dem alten sehr ähnlich. Es stammt zum Teil sogar aus derselben Quelle. "Das neue Wasser ist so gut wie das alte", sagt Hof, der bei den Stadtwerken für deren Netze zuständig ist.
Schließlich zapfen beide Brunnen den gleichen Grundwasserstrom an, der vom Bergischen Land kommend in Richtung Rhein zieht. Dazu werden noch etwa 20 Prozent Rheinuferfiltrat gemischt. Durch diese Mischung hat das Wasser einen mittleren Härtegrad, was dem Betreiber das Enthärten erspart.