Hilden: Parkplätze weichen Wohnhaus
Auf dem Grundstück Berliner Straße/Am Rathaus wird kein Mehrgenerationenhaus entstehen. Wohnungen werden dennoch gebaut – wenn der Preis für die Stadt stimmt.
<strong>Hilden. Auf dem Grundstück an der Ecke Berliner Straße/Am Rathaus stellen derzeit noch Autofahrer ihre Wagen im Schatten der Bäume ab, um einen Abstecher in die Einkaufsstraße zu machen oder ins Rathaus zu gehen. Auf dem Parkplatz werden künftig Wohnhäuser stehen - so viel steht fest. "Wir wollen keinen Einzelhandel und keine Büros", stellt Hildens Wirtschaftsförderer Norbert Danscheidt klar. Es gebe "mehrere Interessenten", die ihre Ideen bereits vorgestellt haben: Sie reichen vom betreuten Wohnen bis zum klassischen Mehrfamilienhaus. Entscheidend wird sein, ob die potenziellen Investoren den Preis zahlen, den die Stadt erzielen will. Der soll bei rund einer Million Euro liegen. Das war auch der Knackpunkt, warum ein anderes Wohnprojekt auf Ablehnung bei Verwaltung und Politik stieß. Das Mehrgenerationenhaus, eine Idee der Interessengemeinschaft (IG) Möwe, fand keine Zustimmung, weil die Gruppe lediglich 540 000 Euro bot. Für dieses "Filetstück" in der Hildener Innenstadt sei dies eindeutig zu wenig, so Norbert Danscheidt. Möwe-Mitglied Ingrid Stammer zeigt sich enttäuscht: "Leider hat die Stadt nur auf die Kosten geschaut und den sozialen Aspekt überhaupt nicht gewertet."
Die Stadtverwaltung bietet sich als Vermittler an
Das lässt der städtische Wirtschaftsförderer nicht gelten. "Wir sind gerne bereit, die Interessengemeinschaft zu unterstützen. Aber sie muss sich erst mal organisieren und einen Investor finden, der ihr Projekt realisiert." Zudem müsse das Mehrgenerationenhaus ja nicht zwingend auf einem städtischen Grundstück entstehen. "Wir vermitteln auch, wenn andere Flächen frei werden", so Danscheidt.
Allerdings sind die Alternativen rar. Zumal eine innenstädtische Lage Voraussetzung für die Pläne der IG Möwe ist. Ein Auge hatte die Gruppe auf eine Fläche an der Ecke Düsseldorfer Straße/Bahnhofsallee geworfen. Dort befindet sich aktuell ein Autohändler. Der Eigentümer hat aber laut Wirtschaftsförderung bereits abgewunken.
Gruppe Die Interessengemeinschaft Möwe (Miteinander ökologisch Wohnen erleben) ist aus dem Landesprojekt "Zwar" (Zwischen Arbeit und Ruhestand) hervorgegangen.
Vorhaben Die Gruppe plant ein Mehrgenerationenhaus, sucht derzeit sowohl ein Grundstück als auch einen Investor.
Interessenten Mittlerweile haben, laut Möwe, etwa 100 Menschen Interesse an dem Projekt angemeldet.