Hilden: Stadt saniert die Schulen in den Ferien für 1,2 Millionen Euro

An Hildens Schulen wird in den Ferien gebaut, was das Zeug hält. Ausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

<strong>Hilden. "Wir wünschen allen schöne Ferien", steht in bunter Kreideschrift auf einer Tafel im Treppenhaus der Ferdinand-Lieven-Schule. Mitten im Chaos. Denn von sommerlicher Ruhe ist in dem 33 Jahre alten Gebäude an der Lortzingstraße nichts zu spüren: Das Treppenhaus wird von einer Gerüstkonstruktion überspannt. Kabel hängen von nackten Betondecken. Arbeiter sind am Werk. Für insgesamt über 400 000 Euro wird die Schule in punkto Brandschutz und Elektrik auf den neuesten Stand gebracht - die größte von vielen Hildener Schul-Baustellen (siehe Kasten) in den Sommerferien.

5,5 Kilometer neue Kabel für eine zeitgemäße Elektrik

Rita Sewüster vom Tiefbauamt hat beeindruckende Zahlen parat: 5,5 Kilometer Kabel werden neu verlegt, dazu 530 Quadratmeter Schallschutzdecke. Hunderte Meter Fugenmasse dichten die Wände an allen Ritzen ab. "So wird das Gebäude in Rauchabschnitte unterteilt", erklärt Sewüster - im Fall der Fälle wird der Qualm so langeam Brandherd festgehalten, dass alle Schüler das Gebäude verlassen können.

Die Förderschule an der Lortzingstraße ist die letzte städtische Schule, die an moderne Brandschutz-Standards angepasst werden muss - neben neuen Leitungen, Rauchmeldern, Wandabdichtung, Sicherheitsbeleuchtung und Alarmanlage werden neue Türen eingebaut. Die kommen aber erst in den Herbstferien.

Die Arbeiten von Trockenbauern und Elektrikern in der Förderschule brachten auch unliebsame Überraschungen mit sich: "Es wurde Asbest in einer Decke gefunden, das in keiner Akte erwähnt worden war", sagt Sewüster. Das Material konnte nicht entfernt werden, also wurden alle umliegenden Ritzen fest abgedichtet. Luftmessungen hätten aber ergeben: "Für die Schüler bestand nie Gesundheitsgefahr", versichert Sewüster.

160 000 Euro Dafür bekommen die Adolf-Kolping- und die Adolf-Reichwein-Schule in ihrem aus den 1960er Jahren stammenden Gebäudekomplex an der Beethovenstraße eine neue, energiesparende Beleuchtung, bessere Wärmedämmung und neue Fenster im Nordtrakt, neue Türen sowie neue sanitäre Anlagen.

160 000 Euro werden am Helmholtz-Gymnasium (Am Holterhöfchen) verbaut. Dort wird die Beleuchtung weiter erneuert: Die alten Lampen werden gegen eine tageslichtabhängig gesteuerte Energiesparbeleuchtung ausgetauscht. Zudem bekommt ein Nebengebäude der Schule neue Fenster und einen neuen Fußboden-belag. Was das "Helmholtz" hingegen nicht bekommt, sind neue mobile Klassenraumcontainer. Die Politik hat entschieden, die alten so lange zu erhalten, bis die Schule aufgrund der demografischen Entwicklung keine mehr braucht.

75 000 Euro sind fällig, um in der Astrid-Lindgren-Schule neue Abwasserkanäle zu verlegen.

51 000 Euro werden investiert, um an der Wilhelm-Fabry-Realschule die alten, asbesthaltigen Oberböden durch einen neuen Belag zu ersetzen. Zudem werden in einem Nebengebäude die Akustikdecken teilweise ausgetauscht.

15 000 Euro kostet die Anschaffung neuer Schaltschränke für die Ellen-Wiederhold-Halle.