Monheim: Altenheim in der Warteschleife

Der Baubeginn verzögert sich auf ungewisse Zeit. Die Zahlung für das städtische Gelände ist davon nicht betroffen.

Monheim. Baubeginn des Altenheims Berliner Platz/Opladener Straße im Mai 2007 - das wurde von der Kirchner Projektgesellschaft mit Sitz in Bad Hersfeld noch im Februar angekündigt. Fast schon Mitte Juli ist immer noch nichts geschehen. Und im Rathaus verweist man auf Baurecht. Der Rest liege bei Firma Kirchner. Gar wieder ein Bauaufschub ins Ungewisse wie beim Rheinanleger?

"Kirchner ist Projektentwickler und beabsichtigt, das Gebäude an einen Endinvestor zu veräußern. Die Gespräche über den Abschluss eines Kaufvertrages werden zur Zeit geführt. Der Baubeginn erfolgt sodann. Die Bauzeit beträgt 15 Monate", erläutert Marion Henschel-Bätz, Kirchner-Geschäftsführerin, unter anderem auf WZ-Anfrage. Im Klartext: Der Baubeginn ist noch offen.

Das wiederum wirft die Frage auf: Zahlt Kirchner für das städtische Grundstück von etwa 7500 Quadratmetern auf dem Berliner Platz gar erst, wenn die Projektgesellschaft selbst alles in trockenen Tüchern hat? Immerhin wird von etwa 1,1 Millionen Euro für die marode Rathauskasse gemunkelt. "Zahlungstermin ist im August. So oder so", will Bürgermeister Thomas Dünchheim mehr dazu nicht sagen.

Die Verzögerung beim Bau des Altenheims auf dem Berliner Platz führt übrigens bisher zu keinerlei Reaktionen beim Kplus-Krankenhausverbund. Zur Erinnerung: Der wollte an der Alten Schulstraße gegenüber dem Spital das alte Schwesternheim abreißen und ein Altenzentrum errichten. Schließlich hatte aber Kirchner die Nase vorn. Seit dem liegen die Pläne des Kplus-Verbundes auf Eis - wie gestern von Sprecherin Cerstin Tschirner nochmals bestätigt wurde.

Ist-zustand Derzeit gibt es in Monheim etwa 200 Pflegeplätze.

Bedarf Benötigt werden laut Schätzungen - unter anderem vom Kreis Mettmann - bereits in den nächsten Jahren 350 Pflegeplätze.

Abdeckung Die zusätzlich benötigten Plätze würde das Heim nahe der Opladener Straße mit fast 100 Plätzen und das Heim auf dem Ernst-Reuter-Platz (80 Betten) abdecken. Doch der Kplus-Verbund hält sich die Option offen, an der Alten Schulstraße gegenüber dem Krankenhaus zu bauen. Das wären nach Abriss des alten Schwesternheims 60 Pflegeplätze in einem Neubau.