Hilden: Stadtwerke suchen einen starken Partner
Experten schlagen den Verkauf von 49,9 Prozent der Anteile vor. Dadurch könnten die Stadtwerke Geld sparen. Der Betriebsrat lässt alle Vorschläge nochmals prüfen.
Hilden. Die sinkenden Erträge zwingen zum Handeln. Mit diesem Urteil eines Gutachters beschäftigt sich heute die Gesellschafterversammlung der Stadtwerke. Dessen Aufsichtsrat wird dem Gremium deshalb eine Minderheitsbeteiligung eines strategischen Partners vorschlagen. Diese Option wird vom Gutachter favorisiert. 50,1 Prozent der Stadtwerke-Anteile würden demnach bei der Stadt bleiben. Durch die Zusammenarbeit könnten die Stadtwerke etwa beim Energie- und Materialeinkauf sparen. "Wir sind eine attraktive Braut", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Bodo Taube. Deshalb könne aus einer "komfortablen Position" heraus verhandelt werden. Dadurch sei es möglich, den Erhalt des Standortes Hilden zu sichern und betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. Allerdings müssten wohl Bäder und Grundstücksgesellschaft ausgegliedert werden. Dass die Hildener ein "attraktiver Partner" wären, sagen auch die Düsseldorfer Stadtwerke. Eine Beteiligung würde in deren Konzept passen. Ein ähnliches Modell ist beispielsweise mit Monheim geplant. Die Monheimer sollen nach WZ-Informationen für ihren 49,9-prozentigen Anteil eine "strategische Prämie" von rund 20 Millionen Euro erhalten. Betriebsrat und Dienstleistungsgewerkschaft Verdi würden zwar unter gewissen Voraussetzungen über eine Partnerschaft diskutieren wollen, aber die Ausgliederung von Betriebsteilen stößt laut Gewerkschaftssekretär Udo Vogtländer auf wenig Gegenliebe. Deshalb lässt der Betriebsrat das Gutachten nun von eigenen Experten prüfen. In einer Betriebsversammlung soll die Belegschaft am Donnerstag nähere Informationen erhalten.
Auf Bedenken stößt das Vorhaben auch in der Politik. So wollen die Grünen einen Antrag in die Gesellschafterversammlung einbringen, dass alle Alternativen nochmals geprüft werden.