Hilden: Tierschutz in Stein gemauert
Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für das Meta-Kappel- Tierheim gelegt.
Hilden. "Möge das Werk gelingen und davon Zeugnis geben, dass sich auch in einem Zeitalter technischer Perfektion die Menschen auf ihre Umwelt besinnen und zu selbstloser Hilfe imstande sind." Dieser Sinnspruch steht auf der Urkunde, die vor 50 Jahren im Hildener Westen eingemauert wurde.
Es war der 4. Oktober 1960, der Welttierschutztag. Ein passendes Datum für die Grundsteinlegung eines Gebäudes, im dem der Tierschutz seit jener Zeit groß geschrieben wird: das Meta-Kappel-Tierheim.
Eine schwarze Katze hockt gemächlich vor der Tür des Hauses Im Hock 7. Auch die Menschen, die ständig an ihr vorbeigehen, stören sie nicht im geringsten. Diese Katze ist allem Anschein nach an Menschen gewöhnt.
Sie ist eine von 15 frei laufenden Katzen, die zurzeit vom Hildener Tierheim versorgt werden. Nicht freilaufend, aber ebenso gut versorgt werden ihre vierbeinigen Kollegen: Von Hunden über Ratten bis zu Reptilien sind hier viele Tierarten vertreten.
Nach der Grundsteinlegung dauerte noch es bis 1962, bis das nach der Grundstücks-Spenderin Meta Kappel benannte Tierheim eröffnet werden konnte. Dazu trugen weitere selbstlose Menschen bei. Auch sie wurden auf der Urkunde erwähnt: der Rat der Stadt Hilden und die Verwaltung, "an deren Spitze Bürgermeister Robert Gies und Stadtdirektor Hans Knop stehen".
Nicht zuletzt waren es aber "die materielle und ideelle Anteilnahme aller Mitglieder des Tier- und Naturschutzvereins und der gesamten Hildener Bürgerschaft", die seinerzeit den Bau ermöglichten.
Daran hat sich bis heute nichts geändert: 550 Mitglieder tragen derzeit finanziell oder aktiv zum Tierschutzgedanken bei. "Einige Mitglieder führen täglich die Hunde spazieren. Auch das ist sehr hilfreich", sagt Henk Veldhoen, zweiter Vorsitzender des Tier- und Naturschutzvereins, dem Träger des Tierheims.
Der Holländer ist seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich dabei und weiß, wie wichtig aktive Unterstützung ist. "Allein das Renovieren ist ein ständiger Prozess, immer muss etwas gemacht werden", sagt der 74-jährige. Zuletzt wurde eines der drei Hundehäuser erneuert.
Zum Zuständigkeitsbereich des Tierheimes gehören neben Hilden unter anderem Langenfeld und Mettmann. Von den Städten wird die Institution auch hauptsächlich finanziert, das restliche Geld kommt von Spendern. Auch Futterspenden gibt es immer wieder, schließlich müssen die derzeit rund 150 Tiere täglich versorgt werden - vor allem Katzen, Hunde und Kleintiere. "Wir haben einen Durchlauf von 1.200 Tieren jährlich. Einige bleiben nur eine Woche bei uns, andere für Jahre", sagt Veldhoen.
Die Vermittlung der Tiere ist ein weiteres Hauptziel des Heimes. Dabei handelt es sich um einen Prozess, wie Veldhoen betont: "Die Beziehung zwischen Mensch und Tier muss stimmen.
Deshalb haben seriöse Interessenten auch die Möglichkeit, zum Beispiel mit einem Hund ein paar Mal Probe-Gassi zu gehen. Außerdem sehen wir uns vorher die Umgebung an, in der das Tier leben soll." Versorgt werden die Tiere von zehn Mitarbeitern, unter ihnen Tierpfleger, Helfer und Praktikanten.