Hoffeldstraße Hilden: Teilerfolg für die Anwohner

Die Kosten für die Straßensanierung sinken um 81 000 Euro.

Hilden. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt! Dass der Protestreim der 68er-Generation bis heute nichts an Aktualität verloren hat, erfahren jetzt die Anwohner der Hoffeldstraße.

Die wehren sich seit gut einem Jahr gegen die Ausbaupläne der Stadt für ihre Straße. Die muss saniert werden. Darüber gibt es keine Differenzen. Strittig ist der Umfang der Arbeiten und damit die Höhe der Kosten, die auf die Anwohner umgelegt werden können.

Der Anwohner-Protest zeigt Wirkung. Die Verwaltung wird in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses den Vorschlag unterbreiten, die veranschlagten Baukosten um 81 000 auf 1,146 Millionen Euro zu senken.

Etwa die Hälfte davon wird auf die Anwohner umgelegt. Möglich wird dies, weil auf die Sanierung der untersten Straßenschicht (Frostschutzschicht) verzichtet wird. Diesen Vorschlag hatte der Gutachter gemacht, den die Interessengemeinschaft der Anwohner mit einer Bodenuntersuchung beauftragt hatte.

Die Anwohner zwischen Augusta- und Hochdahler Straße müssen damit rund 40 000 Euro weniger zahlen. Das Ziel, möglichst ganz von der Refinanzierung verschont zu bleiben, wird damit aber nicht erreicht. Denn auch die abgespeckte Variante ist eine Erneuerung der Straße, die auf die Anwohner umgelegt werden kann. Das wird der Verwaltung auch vom Städte- und Gemeindebund bestätigt.

Auch die Anwohner zwischen Wendeschleife und Augustastraße kommen besser weg. Dort waren ohnehin geringere Baumaßnahmen geplant. Laut Städte- und Gemeindebund kann die Stadt in diesem Bereich nur die Kosten auf die Anwohner umlegen, die für die Beleuchtung und die Parkplätze entstehen. Beides sei eine Verbesserung.

Noch besser wäre es gekommen, hätte die Verwaltung dem Wunsch der Anwohner entsprochen, die Hoffeldstraße von einer Anlieger- in eine Haupterschließungsstraße umzuwidmen. Dann wären noch weniger Kosten auf die Anwohner zugekommen. Das hätte dann vermutlich eine Vielzahl von Anträgen dieser Art bei zukünftigen Baumaßnahmen zur Folge gehabt.

Doch auch ohne dieses verwehrte Bonbon dürfte das Vorgehen der Interessengemeinschaft sich auf zukünftige Baumaßnahmen der Stadt auswirken: Immer dann, wenn es den Bürgern ans Portmonee geht, wird es Proteste geben. Und das Tiefbauamt wird wohl noch häufiger ein Risiko eingehen müssen und vom technischen Regelwerk abweichen.

Ob sie dieses Risiko an der Hoffeldstraße noch im kommenden Jahr eingehen muss, ist ohnehin ungewiss. Noch muss die Politik der Maßnahme zustimmen - und zusätzliche Belastungen für potenzielle Wähler sind in einem Wahljahr nicht besonders beliebt.