Innenstadt steht vor Umgestaltung

Der Planungsausschuss gab grünes Licht für drei Konzepte, die jetzt erarbeitet werden.

Foto: Matzerath

Monheim. Die Politiker im Planungsausschuss gaben jetzt mehrheitlich den Startschuss zum städtebaulichen Gutachterverfahren für ein 4,2 Hektar großes Filetstück zwischen Opladener Straße, Vereinsstraße und Monheimer Tor. Drei Büros sollen dafür Konzepte erarbeiten. Die CDU stimmte gegen die von Chefplaner Thomas Waters vorgestellte Verdichtung im Stadtkern.

Ziel ist es, die Bebauung in der Innenstadt nicht Investoren zu überlassen, sondern sie mit eigenen Konzepten wachsen zu lassen. Zur City rechnet Waters unter anderem den Rathausplatz, die Krischerstraße aber auch den Gartzenweg und Teile des Berliner Viertels. Die Häuserfront gegenüber dem Rathaus biete Ergänzungspotenzial zum Rathauscenter und zum Monheimer Tor. Die Verwaltung möchte dort weitere Dienstleister und Geschäfte ansiedeln. Im hinteren Abschnitt, dort stehen die Häuser des Bauvereins, aber auch private Eigenheime, sollen reine Wohngebäude errichtet werden. Die Wohnungsgenossenschaft sei „an der Weiterentwicklung ihrer Flächen sehr interessiert“, so Waters. Fakt ist: Den nostalgischen Kleinstadtcharakter, wie er teilweise selbst noch an zentralen Adressen wie am Gartzenweg zu finden ist, wird es so bald nicht mehr geben. Unser Ziel ist eine „maximale Bebauung in der Innenstadt“, hatte Julia Häusler (Peto) in der Dezember-Ratssitzung gesagt. Und: Die Mehrheitsfraktion freue sich darüber, „was alles möglich sein wird.“ Eine Vorgehensweise, die bei Markus Gronauer (CDU) auf heftige Kritik stößt: „Eine maximale Verdichtung wollen wir nicht.“ Auch einem möglichen weiteren Einkaufszentrum steht er skeptisch gegenüber: „Wir haben genug Einkaufszentren!“ Stattdessen gehe es seiner Fraktion darum, die lebenswerte Idylle im innerstädtischen Bereich zu erhalten. „Wir müssen an die Anwohner denken.“

Ob dort tatsächlich ein Einkaufszentrum entstehe oder weitere Geschäfte in einer Ladenzeile angeordnet werden, bleibe erst einmal abzuwarten, erklärt Manfred Poell (Grüne), der dem Verfahren positiv gegenüber steht. Er hält es städtebaulich für wichtig, dort eine Nachverdichtung zu machen und ordnend in das Areal einzugreifen. Natürlich müsse der Charakter der Gebäude zum Busbahnhof hin anders sein, als der der Häuser in Richtung Gartzenweg. Es sei durchaus möglich, den Komplex zu staffeln. „Da muss man sich Gedanken machen.“

Alexander Schumacher (SPD) plädiert ebenfalls für ein Gutachterverfahren. Viele der Häuser seien nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden, man müsse überlegen, ob diese Bebauung noch den heutigen Anforderungen entspreche. „Ein Gutachterverfahren ist dafür geeignet“, findet er. „Man muss ja nicht alles realisieren, was von den Planern vorgeschlagen wird.“ Und bei der Frage, ob ein weiteres Einkaufszentrum sinnvoll ist, müsse man überlegen, wie es konkret aussehen soll, und ob die Eigentümer der Bestandsimmobilien mitspielten. „Das ist ein längerer Prozess“, sagt Schumacher. „Es muss nicht alles in drei Jahren fertig sein.“ Ihm ist es wichtig, auf dem Weg dorthin auch die „betroffenen Menschen mitzunehmen.“ Ein weiterer Schwerpunkt des Verfahrens ist die Neugliederung des Stadteingangs an der Opladener Straße. Durch die Übernahme der Landesstraße L 402 sei es möglich, das Viertel in Höhe des Monheimer Tores ebenerdig anzubinden.