Internet-Betrug mit den Daten eines Toten

Nach dem Tod von Christian Vauk 2011 machte ein Internet-Betrüger in seinem Namen Geschäfte.

Foto: R. Matzerath

Monheim. Der Bericht über den Missbrauch der Daten des im Februar verstorbenen Bestatters Herbert Kreuer hat bei Wulf-Hinnerk Vauk alte Wunden aufgerissen.

Auch im Fall seines Sohnes Christian-Patrick, der am 24. Januar 2011 an einem Gehirntumor verstarb, stahl ein unbekannter Täter dessen Identität, um im Internet betrügerische Geschäfte abzuwickeln.

Am meisten empört Vauk die Aussage von Ulrich Löhe, dem Sprecher der Kreispolizei, dass der Behörde „kein solcher Fall bekannt“ sei, denn auch er hatte bei der Polizei Anzeige wegen Warenbetrugs erstattet. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf stellte das Verfahren im Oktober 2011 ein, da der Aufenthalt des mutmaßlichen Täters nicht ermittelt werden konnte.

Anders als die Familie Kreuer erlitt Vauk einen materiellen Schaden, weil er dem Opfer des Betrügers 200 Euro erstattete. „Wir erhielten den Anruf kurz nach dem Tod unseres Sohnes, als wir noch nicht sicher waren, ob er nicht vielleicht doch noch ein Geschäft über ebay getätigt hatte — obwohl er dazu eigentlich nicht mehr in der Lage war“, sagt Vauk.

Er wollte das Ansehen seines Sohnes, der Torwart bei den Sportfreunden Baumberg und Gardist bei der Prinzengarde Blau-Weiß in Düsseldorf gewesen war, nicht beschädigen.

Der 66-Jährige ist sich sicher, dass die Täter die innere Gelähmtheit der Angehörigen in der akuten Trauerphase fest einkalkulieren.

Das Vorgehen war ähnlich wie im Fall Kreuer: Am 29. und 31. Januar 2011 erschienen die Traueranzeigen, am 31. Januar eröffnete ein Unbekannter unter Vauks Namen ein Konto auf ebay, um einen Intel Core i7-Prozessor zu versteigern — für fast 200 Euro, die später Wulf-Hinnerk Vauk dem Käufer, der seine Adresse bekommen hatte erstattete.