Jecken vergeht das Lachen

Vom Land geforderte schärfere Sicherheitsvorkehrungen erreichen nun auch die Karnevalisten. Die müssen ein Konzept erarbeiten. Die Stadt bietet Hilfe an.

Monheim. Die Loveparade würde man nicht unbedingt in direkte Nähe zum Monheimer Karneval rücken. Doch die Katastrophe von Duisburg — dort starben im vergangenen Jahr 21 Menschen — hat das Innenministerium veranlasst, die Sicherheitskriterien bei Großveranstaltungen zu verschärfen. Und das schlägt nun auch in Monheim durch. Für die Züge müssen die Vereine ein Sicherheitskonzept vorlegen.

Da ist es kein Zufall, dass der Arbeitskreis Baumberger Karneval bei seiner Jahreshauptversammlung Freitag (20 Uhr, „Zum Schwan“, Hauptstraße) als zentrales Thema die „bevorstehenden Veränderungen im Straßenkarneval“ nennt. „Bei uns herrscht große Unsicherheit. Wir befürchten, dass manche Forderungen schlicht nicht zu erfüllen sind“, sagt im Vorfeld Peter Spieckermann, Vorsitzender des Arbeitskreises.

Als ein Beispiel nennt er sogenannte Wagenengel. Die gehen bisher links und rechts der Wagenachsen mit und achten darauf, dass es zu keinem gefährlichen Engpass kommt. „Jetzt könnte es so kommen, dass ein Auto mit einem kleinen Hänger als eine Zugnummer plötzlich wegen sechs Rädern ebenso viele Wagenengel stellen muss. Das kann eine kleine Karnevalstruppe doch gar nicht leisten“, sagt Spieckermann.

Ralf Volgmann, Vorsitzender der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft, kann ein Lied von den verschärften Sicherheitskonzepten singen. „Als Gromoka haben wir uns am Stadtfest beteiligt und die Beach-Party mit organisiert. Und da war ein ausführliches Sicherheitskonzept notwendig. Das ist aufwendig.“ Und er betont: „Da kommt auf die Vereine eine große Aufgabe zu.“

„Einzelheiten zu den Forderungen aus dem Innenministerium, umzusetzen beim Monheimer Karneval, kann ich noch nicht nennen. Aber wir werden auf jeden Fall als Stadt Hilfestellungen geben“, sagt Marion Warden, als Bereichsleiterin im Rathaus dafür verantwortlich.

Grundsätzlich müssen laut Warden für alle Veranstaltungen mit mehr als 5000 Besuchern, unter freiem Himmel und mit Konfliktpotenzial — beim Karneval der Alkohol — Sicherheitskonzepte vorgelegt werden. „Aber wir werden es nicht auf die Spitze treiben. So viel steht fest“, verspricht die Bereichsleiterin. Aber man habe durchaus bereits beim vergangenen Zug die Zahl der Sanitätskräfte von 15 auf 40 erhöht.

Warden verweist darauf, dass die Bedingungen nicht allein vom Ordnungsbereich des Rathauses vorgegeben werden. Da seien auch Polizei und Feuerwehr beteiligt. Sie betont: „Die Vereine sollen sich unbedingt frühzeitig bei uns melden. Wir erarbeiten auch gerade ein Merkblatt.“