Platz wird nicht rechtzeitig fertig: Sportfreunde im Abseits

Der Start für den Spielbetrieb auf dem neuen Platz kann von der Stadt nicht eingehalten werden. Den Fußballern mit 31 Mannschaften droht das Chaos.

Baumberg. Für die Sportfreunde Baumberg ist es eine Hiobsbotschaft: Der neue Platz auf dem Gelände der Bezirkssportanlage an der Bregenzer Straße wird nicht planmäßig ab September bespielbar sein.

Stattdessen hat die Stadtverwaltung den Fußballern nun mitgeteilt, dass „unter Vorbehalt“ Mitte Oktober der Platz fertig sein wird. Und die Anlage Kielsgraben wird derzeit planmäßig abgerissen.

„Es ist die Situation entstanden, dass die Sportfreunde als spielklassenhöchster Fußballverein im Kreis Solingen und Mettmann mit der größten Zahl von Mannschaften, speziell im Jugendbereich, für einen ungewissen Zeitraum eine einzige Sportanlage zur Verfügung haben“, kritisiert der geschockte Vorstand.

Noch Anfang Juni hatte Bürgermeister Daniel Zimmermann auf WZ-Anfrage betont: „Wir liegen voll im Zeitplan.“ Dem Spielbeginn an der Bregenzer Straße stünde ab Anfang September nichts im Wege. Und jetzt das?

Das Stadtoberhaupt ist derzeit in den USA. Aber Uwe Trost, im Rathaus federführend in Sachen Sportstätten, erläutert: „Als Nothaushaltskommune sind wir verpflichtet, solche Investitionen im Rahmen des Haushalts in Mettmann genehmigen zu lassen. Das hat gedauert. Nun sind die Ausschreibungen raus.“

Den „Vorbehalt“ Mitte Oktober habe die Stadtverwaltung den Sportfreunden mitgeteilt, damit diese nicht schon wieder eine böse Überraschung erleben. „Ich persönlich gehe davon aus, dass der Platz Ende September fertig ist.

Aber was, wenn es drei Wochen regnet? Dann doch lieber auf Mitte Oktober gehen. Früher kann immer noch gestartet werden“, sagt Trost. Am Montag soll es ein Treffen mit Verantwortlichen der Fußballer geben, um nach Lösungen zu suchen.

Auf den 1. FC Monheim braucht dabei nicht gehofft zu werden. „Nicht weil wir nicht wollen. Aber wir sind selbst am Limit. Unsere Jugendmannschaften trainieren bisweilen zu viert auf dem Ascheplatz. Wir haben keinen Spielraum“, sagt Werner Geser, Vorsitzender des Fußballvereins mit seinen knapp 600 Fußballern.

„Es ist ein Unding“, so Jürgen Schick, Vorsitzender der Sportfreunde, „dass die ausgezeichnete Jugend- und Seniorenarbeit der Sportfreunde unterlaufen wird. Wir holen die Kinder von der Straße und führen sie einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung zu.

Der Verwaltung ist aus vielen Gesprächen die gesamte Problematik bekannt, nun scheint es so, als wären diese Gespräche unnütz gewesen.“ Die Sportfreunde Baumberg haben knapp 750 Mitglieder.