Baumberger Hymne statt Band

Wegen des Regens feierten die Baumberger die Sonnwendfeier ohne Livemusik — aber wie immer gut gelaunt.

Baumberg. „Ein bisschen rheinisch ist es immer, auch wenn es regnet“, leitet Helmut Heymann, Vorstandsvorsitzender des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins seinen Teil der einführenden Rede ein. Mit Markus Gronauer, dem Hauptorganisator der Sonnwendfeier, und Heinz Blank, dem Frontmann der Band Mainstream, bildet er ein Moderatorentrio. Sie stehen auf einem Lastwagen, der mit Hilfe von bunten Lichtern zur Bühne umfunktioniert wurde.

Doch von Instrumenten für den geplanten Liveauftritt der Monheimer Coverband Mainstream ist keine Spur: „Wir hatten Angst, dass wir wegen des schlechten Wetters nicht genug Geld einnehmen würden, um die Band bezahlen zu können, darum haben wir am Nachmittag beschlossen, dass Heinz Blank heute nur als DJ auflegt“, sagt Heymann. Die Band sei ihnen mit dem Rückzug ihres Auftritts sehr entgegengekommen.

Die restliche Veranstaltung verläuft hingegen wie geplant: Um kurz nach halb zehn liegt ein leichter Spiritusgeruch in der Luft. Um den gut abgesicherten Berg aus reinem Holz versammeln sich immer mehr Besucher. Als er schließlich brennt, wird gejubelt und applaudiert. „ Ich finde das Feuer bei der Sonnwendfeier immer ganz besonders wichtig“, sagt Veronika Evers. „Es schafft so eine gemütliche Atmosphäre.“

Seit 31 Jahren veranstaltet der Baumberger Allgemeine Bürgerverein inzwischen dieses Fest zur Feier des kalendarischen Sommerbeginns. Die ursprüngliche Idee lag darin, Baumberger Bürger näher zusammen zu bringen, einen Raum für Kommunikation und Identitätsgefühl zu schaffen. Über 100 ehrenamtliche Helfer sind an der Durchführung beteiligt. Mit dabei das Martinskomitee Baumberg, Aal Prommeköpp, der Baumberger Männerchor, der Freundeskreis Junge Union Monheim sowie der Freundeskreis Baumberger Altstadtviertel. Zu späterer Stunde tanzen immer mehr Besucher auf dem zur Bühne umfunktionierten Lkw. Schließlich übernimmt Heymann wieder das Wort, bittet durch das Mikrofon die Tänzer in den nächsten Minuten Backgroundsänger zu sein und stimmt mit zwei Freunden eine Art Baumberger Hymne an. Danach wird ausgelassen weitergetanzt.

Auch wenn es wegen des unsicheren Wetters nicht so voll ist wie in den vergangenen Jahren, so ist die Stimmung unter den Hergekommenen gut. „Uns gefällt es hier, wir kommen schon seit ganz vielen Jahren her“, erzählt Rita Berger. „Es ist bei uns schon eine Tradition geworden, wir kennen quasi jeden Grashalm“.

Mit ihren zwei Freundinnen war sie gleich zu Beginn um 19 Uhr gekommen. Das schlechte Wetter war für sie kein Hinderungsgrund. Genauso wenig wie für die rund 1000 anderen Besucher, die sich an den vielen Bierständen und Essensbuden verteilen und bis in die tiefe Nacht zu alten Rockhits, Karnevalsmusik, Schlager und Popmusik feiern.