Scholl-Straße: Anwohner schlagen Alarm

Am Holzweg an der Ecke zur Scholl-Straße treffen sich abends regelmäßig lärmende Jugendliche. Betroffene ärgern sich über Stadt und Polizei.

Baumberg. „Wenn man sie braucht, sind sie nicht da.“ Das sagt Helmut Dams. Der 70-Jährige ist wütend. Und er macht die Vorwürfe in Richtung kommunalen Ordnungsdienst und Polizei. Was er nicht versteht: Seit Monaten gibt es massive Beschwerden von Anwohnern des Holzwegs/Ecke Geschwister-Scholl-Straße. Die ärgern sich über lärmende und randalierende Jugendliche. „Doch statt da endlich mal für Ordnung zu sorgen, passiert nichts“, so Dams.

Helmut Dams ist kein Einzelfall. Auch andere Anwohner haben sich bei der WZ gemeldet. Die Schilderungen sind identisch. Eine Gruppe Jugendlicher trifft sich regelmäßig dort und trinkt Alkohol. „Den Schnaps bekommen sie bei Kaiser’s, obwohl sie noch gar nicht volljährig sind. Wir haben uns bei der Einzelhandelskette beschwert — ohne Erfolg“, sagen die Anwohner.

Ein weiterer Vorwurf: Ein Treffen mit dem Ordnungsamt war geplant, ist dann aber kurzfristig vom Rathaus abgesagt worden. „Offensichtlich interessiert die gar nicht wirklich, was hier los ist“, sind die Anwohner enttäuscht.

Marion Warden, bei der Stadtverwaltung auch für den kommunalen Ordnungsdienst zuständig, sieht das anders. „Das Problem, ist erkannt. Wir arbeiten an einer Lösung. Der Ordnungsdienst hat das im Blick“, sagt sie. Unter anderem solle mit Kioskbetreibern gesprochen werden, die ganz genau hinschauen müssten beim Verkauf von Alkohol. Kaiser’s als Problem ist der Bereichsleiterin allerdings nicht bekannt. Aus der Kaiser’s-Zentrale in Mülheim an der Ruhr war gestern trotz Anfrage keine Stellungnahme zu erhalten.

Wie sehr offensichtlich die Anwohner unter den Jugendlichen leiden, zeigt die Tatsache, dass Helmut Dams die Wohnung gekündigt hat. „Das ist wirklich sehr schade. Meine Frau und ich sind nämlich vor zehn Monaten hierher gezogen, weil die Wohnung so schön ist. Aber das ist nicht auszuhalten“, sagt er.

Mit dieser Entscheidung sind Helmut Dams und seine Ehefrau nicht allein. Der Sohn hat auch seine Wohnung gekündigt. „Es ist ja nicht nur der Lärm. Am nächsten Morgen ist das oft ein Scherbenmeer. Meine Frau traut sich kaum noch vor die Tür“, sagt Helmut Dams. Für ihn ist das Kapitel Baumberg beendet.