Jugendheim ist gesichert

Bürgerstiftung St. Josef hat die Trägerschaft übernommen. Der kürzlich verstorbene Pfarrer Anthe hat die Stiftung als alleinigen Erben bedacht.

Langenfeld. Die Relikte aus Christoph Meisers Jugend liegen im Flur des Hauses. Es sind Holzlatten, die einst an der Wand des großen Gruppenraums im Jugendheim St. Josef hingen und dem Raum eine gemütliche Note geben sollten.

„Es war in den siebziger Jahren, wir trugen alle lange Haare und Jeanshosen“, erinnert sich der Sozialarbeiter und Vorstandvorsitzende der Bürgerstiftung St. Josef. Mittlerweile ist die Farbe von den Holzlatten abgesplittert — und auch der Geschmack des Sozialarbeiters hat sich verändert. Die Haare sind kurz, der Gruppenraum hell gestrichen.

Heute haben die Jugendlichen das Sagen im Jugendheim St. Josef. Mit vereinten Kräften haben sie den 130 Quadratmeter großen Raum im Erdgeschoss in eine Diskothek verwandelt. Grüne Farbe an den Wänden, eine rotgestrichene Theke, Schriftzüge am DJ-Pult — lange kann es nicht mehr dauern, bis die Jugendlichen ihre erste Party schmeißen.

Die Jugendlichen haben tatsächlich allen Grund zu feiern. Die Zukunft ihres Jugendheims ist seit kurzem gesichert. Die junge Bürgerstiftung St. Josef Langenfeld hat es geschafft, die Trägerschaft für das Jugendheim an der Josefstraße 2 zu übernehmen. „Damit ist die Zukunft des Hauses langfristig gesichert“, sagt Edwin Pütz, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

Die Stiftung sei als Träger nun in der finanziellen Verantwortung, übernehme die Betriebskosten, das Haus bleibe aber Eigentum der Gemeinde. Die Zukunft des Hauses sei bis vor kurzem noch sehr ungewiss gewesen. „Das Erzbistum Köln hat Zuschüsse gestrichen. So hätte man das Haus nicht halten können. Es hätte vermarktet werden müssen“, sagt Pütz.

Mittlerweile hat die Stiftung, die sich 2008 mit dem Ziel gründete, die Zukunft des Jugendheims zu sichern, 150 000 Euro zusammenbekommen. Die Spender sind im Hausflur verewigt. „Eine unbekannte Familie“ steht auf einem der Messingtäfelchen. Ein Schild fehlt aber noch. Der kürzlich verstorbene ehemalige Pfarrer Josef Anthe hat die Bürgerstiftung in seinem Testament als alleinigen Erben mit 40 000 Euro bedacht.

„Pfarrer Anthe waren die Jugend und das Jugendhaus immer ein besonderes Anliegen und mit der Erbschaft hat er jetzt über seinen Tod hinaus einen wichtigen Beitrag geleistet, dass die katholische Jugendarbeit in der Stadtmitte auf Dauer Bestand hat“, sagt Pütz. Dabei geht es eben nicht nur darum, Reparaturen am Haus oder Betriebskosten zu übernehmen. Auch personell soll die Jugendarbeit gefördert werden. „Wir wollen einen Mitarbeiter einstellen, der die Jugendarbeit koordiniert.“