Slapstickers bewähren sich als Eisbrecher

Der Ska-Band aus Köln gelang es im Sojus, die Stimmung zu kippen. Nach müdem Start in den Abend waren die Besucher begeistert.

Monheim. Ein Konzert im Wohnzimmer — so wirkte der Auftritt der Slapstickers im Sojus 7. Als die neunköpfige Ska-Band aus Köln am Samstagabend die Bühne betritt, ist die Tanzfläche leer.

Knapp 40 Besucher drängen sich an Theke und Wand. Die Ratinger Band Bad Aces hatte es zuvor nicht geschafft, die Begeisterung der jungen Monheimer zu wecken. Zwei junge Frauen wagten sich zu dem Punkrock der fünf Musiker auf die Tanzfläche, bei den restlichen Gästen reichte es nicht einmal für ein Lächeln.

Doch den Slapstickers gelingt es, das Eis zu brechen. Enttäuschung darüber, dass das Sojus schon deutlich besser besuchte Abende erlebt hat, ist den neun jungen Männern nicht anzumerken. „Wir müssen erst mal ’was abliefern, bevor wir euch näher an die Bühne holen“, kündigt Sänger Christian an. Kaum erklingen die ersten Töne der Skamusik, beginnen Füße zu wippen und Köpfe zu nicken.

Neben dem Sänger füllen eine Trompete, eine Posaune, zwei Saxophone, ein Schlagzeug, ein Keyboard, eine Gitarre und ein Bass den Raum mit Musik, deren Rhythmus immer gleich bleibt, und die innerhalb der ersten Minuten die Stimmung im Sojus wendet.

Beim fünften Stück ist die Tanzfläche beinahe voll. „So war’s gedacht“, sagt Christian grinsend, bevor er erst ein katalanisches Trompetenstück, dann ein Medley aus „Barbra Streisand” von Duck Sauce und „I like to move it“ von Reel 2 Real ankündigt — die Besucher sind begeistert.

„Die Slapstickers machen geile Musik. Die haben mehr verdient als das. So leer ist es hier sonst nie“, sagt Thiemo Hübner (28). Trotzdem: Christian, Tobi, Phil, Tom, Olli, Piet, Matt, Stefan und Lars zeigen mehr als eine Stunde lang vollen Einsatz.

„Wir sind alles andere als enttäuscht. Klar ist es schade, dass die jungen Leute nicht mehr nachkommen. Aber wir geben immer alles, egal wie viele da sind“, sagt Christian im Anschluss. „Es war sehr herzlich — und die, die da waren, hatten ihren Spaß.“