Änderungen vorbehalten

Mehrheit aus Peto und CDU stimmte für Variante C für den Rheinbogen. Anderen Fraktionen ist der Eingriff zu massiv.

Monheim. Die Entscheidung in Sachen Rheinbogen-Gestaltung ist gefallen — und doch gibt es noch Modellierungsbedarf. Im Bau- und Umweltausschuss fiel die Wahl auf die von der Stadtverwaltung favorisierte Variante C — durch die Mehrheit aus CDU und Peto.

Die Variante sieht vor, die Zufahrt zum Schützenplatz um etwa 15 Meter weiter in Richtung Rheinspielplatz zu verlegen. Das würde eine Achse von der Turmstraße, die Kapellenstraße querend, bis in den Rheinbogen schaffen. Links vom Gokart-Verleih beginnt dann, die jetzige Ackerfläche einbezogen, ein Spielebereich. Streetbasketball und Spielgeräte sind vorgesehen.

Thematisch wird der vom Kölner Künstler Odo Rumpf „versenkte“ Saurier aus Altmetall aufgegriffen. „Terra X“ nennt sich der Spielplatz. Am Wäldchen, das selbst nicht angerührt wird, soll ein Reptilienbiotop angelegt werden. Auch Terrassen sind auf dem Gelände vorgesehen — mit barrierefreiem Zugang. Eine Streuobstwiese ist ebenso geplant wie eine Grillfläche. Ausgehobene Bodensenken ermöglichen durch sogenanntes Qualmwasser kleine, flache Seen. Hügel sollen Tieren vor allem im Herbst und Winter als Zufluchtsort vor Hochwasser dienen. Wiesen bieten Möglichkeiten zum Fußballspielen.

Während die CDU den Entwurf lobte, meldeten sich Grüne und SPD mit einer „völlig anderen Wahrnehmung“ zu Wort. Entgegen ihrer früheren Forderung „Hände weg vom Rheinbogen“ befürworteten die Fraktionen nun den in Variante B vorgesehenen „milden Eingriff“. „Hier wird Landschaft nicht vergewaltigt wie in Variante C“, sagte Manfred Poell von den Grünen. Hügel, wie in Variante C vorgesehen, zerstörten die Landschaft und würden mit Sicherheit nicht von Tieren als Zufluchtsort genutzt.

Variante B setzt ihren gestalterischen Schwerpunkt auf Landwirtschaft, Felder mit unterschiedlichen heimischen Pflanzen sollen angelegt werden, die Topografie bleibt nahezu unverändert. Nur wenige neue Wege werden angelegt, als Ellipse geformte Plätze sind mit Sitzmöglichkeiten und Aussichtstürmen ausgestattet. Ebenso wie die FDP, die auch diesen Entwurf favorisierte („Manchmal ist weniger mehr“) konnten die Fraktionen aber auch der Verwaltungsempfehlung positive Aspekte abgewinnen: So sei die Zufahrsregelung, die Versetzung der Schützenplatzeinfahrt nach Norden, ein „sehr charmanter Vorschlag“.

Werner Goller, Planungsexperte der SPD, forderte eine neue Variante D, einen Kompromiss aus beiden genannten Entwürfen. Ebenso beharrte er darauf, den Bereich südlich der Lindenallee am Werth nicht zu überplanen. Bürger für Monheim und die Linke wollten sich für keine der Varianten aussprechen.

Trotz der Positionierung von SPD, Grünen, FDP und dem Seniorenbeirat für Variante B wurde über die von der Verwaltung favorisierte Variante C abgestimmt. Stadtplaner Thomas Waters gab jedoch Entwarnung: „Wir befinden uns in einem Prozess, den es weiter zu optimieren gilt.“ Auch die Verfechter der Variante C, CDU und Peto, gaben sich offen für Modellierungen: „Wir werden uns nicht verschließen“, sagte Michael Nagy (CDU). Andreas Piana von der Peto gab der Verwaltung sogar den Auftrag, prüfen lassen, ob die Hügel nicht niedriger ausfallen können.