Karneval in Reusrath Viele Besucher beim Lichterzug
Reusrath · Mit gut 800 Teilnehmern zog der Lichterzug am Sonntagabend durchs Insektenviertel. 25.000 Besucher aus der Region schauten zu.
(seg) Um sich die Zeit der Restriktionen zu verkürzen, vor allem aber auch, um sich mal bei den Nachbarn des Insektenviertels für all die Jahre des bunten Treibens vor ihren Haustüren zu bedanken, richtete das Rüsrother Carnevals Comitee bereits im vergangenen Jahr, noch mitten in der Pandemie, eine sehr abgespeckte Version ihres beliebten Lichterzugs aus. Ein einsamer Wagen, hell erleuchtet, zog damals kontaktlos durch das nahezu verwaiste Viertel. Ein kleiner Hoffnungsschimmer in einer sonst trostlosen Zeit gänzlich ohne Karneval.
Völlig anders sah es jetzt am Sonntag aus: Ohne Restriktionen und in aufgestauter Feierlaune pilgerten kurz vor der Abenddämmerung aus allen Himmelsrichtungen gut gelaunte und bunt verkleidete Menschen zum Reusrather Platz, folgten der Stimmungsmusik und dem Trubel ins Insektenviertel. Auf der Heerstraße hatten sich die Wagen und Fußgruppen des diesjährigen Lichterzugs eingefunden. 23 an der Zahl, mit gut 800 Teilnehmern, die allesamt lachend, singend, fröhlich auf ihren Einsatz warteten.
Mit großen Augen liefen Kinder in warm-plüschigen Ganzkörperkostümen an ihnen vorbei. „Wir haben uns sehr auf den Zug gefreut“, verriet Besucherin Julia (40) am Wegesrand. „Der Reusrather Lichterzug hat eine ganz einmalige Atmosphäre.“ Bereits am Mittag war die Langenfelderin mit ihrer Familie auf dem Baumberger Karnevalszug gewesen. „Wir wussten nicht, wie viel Energie die Kinder jetzt am Abend noch haben würden, deswegen sind wir recht spontan gekommen. Wir haben allerdings das Glück, dass Freunde von uns hier wohnen, sodass wir immer den perfekten Platz haben.“
Längst nicht nur die Wagen glänzten und funkelten mit allerhand Lichttechnik und Lichterketten, auch die Teilnehmer selbst hatten ihre Kostüme und Ornate durch verschiedene Lichtquellen erweitert. Musikgruppen hatten den Weihnachtsschmuck vom Baum um ihre Instrumente gewickelt. „Es ist ganz toll, wieder da zu sein“, sagte Tim Koesling, Schriftführer des RCC. Obgleich er ein gestandener Mann ist, verriet er schmunzelnd, dass er im Vorfeld „vor Vorfreude tagelang nicht schlafen“ konnte. „Wir haben das ganze Jahr darauf hingearbeitet und haben sehr viel Herzblut hineingesteckt.“
Das Comeback gelang mit einem stattlichen Zug aus 23 Gruppen: Viele Langenfelder und Reusrather Vereine wie die Reusrather Piraten oder die Swinging Grasshoppers Langenfeld, aber eben auch zahlreiche Gruppen aus dem Umland, Vereine aus Leverkusen und Leichlingen, aus Duisburg und Bochum liefen mit. Sie alle sorgten für ordentliche Stimmung bei den Erwachsenen und pickepackevolle Kamellebeuteln bei den Kindern.
Da strahlte auch die Langenfelder Karnevalsprinzessin nach einem mehrtägigen Karnevalsmarathon noch am Abend.