Altweiber 2023 Monheims Jecken feiern farbenfroh

Monheim · So früh wie sonst wohl nirgendwo gehört der Ratssaal den Karnevalisten – die Freude über die Session ohne Beschränkungen ist riesig

Im bunt dekorierten Ratssaal eroberten Prinz Jürgen I und Prinzessin Elfi I den Rathausschlüssel. Zahlreiche Fans leisteten ihnen Gesellschaft.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Um 9.11 Uhr war es soweit: Die Monheimer Prinzengarde, die Showtanzgruppe „Rheinstürmer“, die „Altstadtfunken“, die Marienburg-Garde und andere Gruppen trafen am Rathaus ein. Als höchstwahrscheinlich erster Bürgermeister des Tages musste Daniel Zimmermann den Rathausschlüssel abgeben. An einer Angel wurde der Schlüssel aus der ersten Etage heruntergereicht, die Funkenmariechen nahmen ihn an, sodann stürmten alle Jecken in den mit Luftschlangen und bunten Lichtern dekorierten Ratssaal.

Gardeuniformen, Tierkostüme, Glitter, Hüte, Perücken und Masken machten das Treiben im Saal zusehends bunter. Überall blitzten Handykameras, die den ersten uneingeschränkten Straßenkarneval seit drei Jahren festhielten.

Daniel Zimmermann zog
Vergleich zu Alice im Wunderland

Bevor Bürgermeister Daniel Zimmermann seine Kapitulationsurkunde und die Rathausschlüssel an das Prinzenpaar Elfi I und Jürgen I überreichte, fand er noch Worte zu den Bauprojekten: „In diesem Sinne gehen wir weiter, gehen den nächsten Schritt auf der Entwicklungsleiter. Monheim Mitte wächst rasant, wie die Pilze in Alice‘ Wunderland.“ Danach bot er mit einer zehnköpfigen Tanzgruppe seine Tanzkünste dar – zu dem Disco-Beat „Ich muss mich wieder daneben benehmen“

Prinz Jürgen nutzte die Gelegenheit, politische Forderungen zu stellen, unter anderem eine Bierpreisbremse im Festzelt – ähnlich wie die Energiepreisbremse – und eine Baustellen-Gedenkstätte für alle Baustellen-Meckerer, wenn alle Baustellen 2054 beendet sein werden. Es folgte das Lied des Prinzenpaares: „Wir sagen Dankeschön. Was wären wir ohne das Gefolge?“ Dieser Dank galt der unermüdlichen Unterstützung in den Corona-Jahren.

Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters fand Zeit für eine ernste Ansage: „Wir haben das Rathaus gestürmt, um der Politik den satirischen Spiegel vorzuhalten. In Washington DC, Brasília und fast auch in Berlin werden dagegen die demokratischen Parlamente von den Feinden der Demokratie gestürmt. Diese Leute sollen wissen, dass sie den Karneval zum Gegner haben und dass sie aufgerufen sind, vor ihrer eigenen Haustür zu kehren!“

Nach dem Lied „Helau Again“ zogen die Jecken zur Bühne auf dem Alten Markt, wo Prinzessin Elfi die bereits wartenden Jecken begrüßte. „Mir geht das Herz auf, wenn ich diese Kostüme sehe! Wie lange haben wir auf diesen Tag gewartet!“