Katholiken wollen mit neuem Gemeindezentrum City gestalten
Der Kirchenvorstand von St. Josef und Martin hat mit der Planung für das Gemeindezentrum begonnen.
Langenfeld. Aus acht selbstständigen katholischen Kirchengemeinden entstand in mehr als zehn Jahren schrittweise die neue Großgemeinde St. Josef und Martin. Der Bau eines neuen Gemeindezentrums in der Langenfelder Innenstadt soll die Anpassung der lokalen Strukturen an die Entwicklung christlichen Lebens fortsetzen. Der Kirchenvorstand hat jetzt die Planung gestartet.
Neben der in der Fußgängerzone Solinger Straße stehenden Kirche St. Josef wird nach Angaben des Vorstands ein den aktuellen und vermeintlich zukünftigen Anforderungen gerecht werdendes Begegnungs- und Versammlungszentrum errichtet. Dabei stehe das alte Pfarrhaus mit Garten ebenso im Fokus wie die übrigen kircheneigenen Flächen zwischen Josef- und Johannesstraße.
Lambert Schäfer, der seit dem Abschied von Stadtdechant Jürgen Rentrop Pfarrverweser ist, begrüßte im Pfarrsaal St. Josef rund 60 Gemeindemitglieder und interessierte Bürger zur ersten öffentlichen Diskussion. Schäfer beschrieb unter dem Motto „Kirche in der Stadt — Kirche für die Stadt“ die pastorale Grundidee für das Begegnungs- und Versammlungszentrum. „Wir möchten dort mit vielen Menschen unserer Stadt — Christen wie Andersgläubigen — in Kontakt treten, die Stadtmitte gestalten und einen Beitrag zur Kommunikation leisten.“
Das Bauvorhaben selbst wird in einem formellen Architektenwettbewerb entwickelt. Bereits Ende Juli lobte der Kirchenvorstand in Absprache mit dem Erzbistum Köln für das Projekt dieses Verfahren aus, das vom Haaner Büro ISR Stadt und Raum GmbH organisiert wird. Insgesamt zehn Wettbewerber, drei davon aus Langenfeld, stellen sich der Aufgabe, ein „multifunktionell nutzbares Gebäude, zu schaffen, das gleichermaßen Versammlungs- und Besprechungsort sowie Arbeitsplatz und Verwaltungsgebäude ist“.
Die Besucherreaktionen am ersten Abend waren überwiegend positiv. „Es ist wichtig, die Menschen frühzeitig einzubeziehen. Wir wollen größtmögliche Transparenz“, machte Projektleiter Guido Boes klar.
Die Fragen drehten sich weniger um architektonische Feinheiten als um die Auswirkungen der „Zentralisierung“ und personellen Veränderungen auf die bisherigen Einrichtungen. Schließlich erhält die Gemeinde in einer Art Pilotprojekt demnächst einen Verwaltungsleiter, der im neuen Gemeindezentrum sein Büro haben wird. „Die bisherigen Standorte im Langenfelder Stadtgebiet werden nicht geschwächt“, versicherten die Mitglieder des Kirchenvorstands. „Sie werden sogar eher in ihren Schwerpunkten, wie Jugend- oder Seniorenarbeit, gestärkt.“