Monheim errichtet Container für bis zu 180 Flüchtlinge
Unterkünfte sollen an der Bregenzer Straße entstehen. Kritik äußert das Rathaus am Land NRW.
Langenfeld/Monheim. Zur besseren Unterbringung von Flüchtlingen in Monheim sollen an der Bregenzer Straße demnächst Wohncontainer aufgestellt werden. Zurzeit sind in der Liselott-Diem-Sporthalle 147 Menschen untergebracht, die darauf warten, ihre Asylanträge beim Land stellen zu können. „Diese Situation in der Turnhalle soll nicht zur Dauereinrichtung werden“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Je nach Zuschnitt können nach seinen Worten 125 bis 180 Menschen in den Containern eine Bleibe finden. Am Donnerstag wird der Stadtrat hierüber in einer Sondersitzung beraten, vorab gibt es heute in Baumberg eine Bürgerinformation (siehe Infobox).
Zimmermann hält den Standort für gut geeignet. Seit den 1990er-Jahren befanden sich bis 2012 auf diesem städtischen Grundstück bereits Wohncontainer. Weiterer Platz sei auf dem Nachbargrundstück, wo das heute von der Musikschule genutzte Gebäude nach deren Fortzug in den Neubau am Berliner Ring abgerissen werde.
„Die Zahl der in Monheim unterzubringenden Flüchtlinge wird sich nicht verringern“, merkt Zimmermann an. Die 375 Asylbewerber, die längerfristig in Monheim bleiben, wurden bis August in insgesamt 40 angemieteten Wohnungen sowie den zentralen Übergangswohnheimen an der Nieder-, Rhenania- und Danziger Straße untergebracht. Doch wegen der vor einem Monat in der Diem-Halle einquartierten 147 Flüchtlinge, bei deren Erstaufnahme Monheim dem Land gegenüber Amtshilfe leistet, seien zusätzliche Kapazitäten vonnöten.
Daniel Zimmermann, Bürgermeister der Stadt Monheim
Das ist auch in Langenfeld der Fall, wo zusätzlich zu den zurzeit etwa 400 zugewiesenen und vor allem in den Übergangsheimen am Winkelsweg und an der Kölner Straße wohnenden Asylbewerbern vorübergehend weitere 140 Flüchtlinge einquartiert sind. Seit Anfang August wohnen diese noch nicht als Asylbewerber registrierten Flüchtlinge in zwei Turnhallen in Wiescheid und am Konrad-Adenauer-Gymnasium.
Nach Angaben der städtischen Ersten Beigeordneten Marion Prell hat das Land für Donnerstag einen mobilen Registrierungstrupp angekündigt. „Danach werden diese 140 Flüchtlinge als Asylbewerber auf verschiedene Städte in NRW verteilt und dann kommen zur Erstaufnahme in gleicher Zahl neue Flüchtlinge nach Langenfeld.“ Prell kritisiert, dass das Land mit dieser Anfang August erbetenen „Amtshilfe bei der Erstaufnahme“ die betroffenen Städte überlaste. Zwar erstatte es Kosten etwa für Betten, Lebensmittel, Versorgung, Taschengeld, Hilfsorganisationen und Sicherheitsdienst. „Aber die Stadt bekommt trotz des hohen Organisationsaufwands und der großen Zusatzarbeit keinerlei Personalkosten erstattet. Sogar um die Beschaffung von Betten mussten wir uns kümmern.“ Die auch von großem ehrenamtlichen Engagement getragene Hilfe für Flüchtlinge sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so Prell. „Da müssen alle an einem Strang ziehen. Man darf die Städte nicht hängen lassen, wie es gerade geschieht.“