Die Krischerstraße ist fertig,die Händler sind erleichtert
Die Bauarbeiten an der neuen „Flanier- und Einkaufsmeile“ sind nach einem knappen Jahr Bauzeit abgeschlossen. Heute ist Einweihung.
Monheim. Wenn Bürgermeister Daniel Zimmermann heute um 14.30 Uhr die Schere an das Band zur Freigabe der Krischerstraße ansetzt, ist das nur noch ein symbolischer Akt. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Seit einigen Tagen fließt der Verkehr über die völlig umgekrempelte Hauptstraße in der Innenstadt. Knapp ein Jahr lang war das Areal eine einzige große Baustelle. Immer wieder gab es Verzögerungen. Nun ist es geschafft. Die Einzelhändler atmen auf: „Endlich!“
Belastend sei die Situation gewesen, meint etwa Frank Nyssen, Filialleiter des Expert Hoffmann Elektronikmarktes. Weil neben den Straßenbau- auch Kanalbaumaßnahmen an der Kreuzung Krischer-/Lindenstraße liefen, war der Betrieb nur mit Einschränkungen möglich. „Das hat sich bemerkbar gemacht“, sagt der 49-Jährige. Sowohl Kundenfrequenz als auch Umsatz seien rückläufig gewesen. „Aber wir haben es geschafft.“
Frank Nvyssen, Filialleiter des Expert Hoffmann Elektronikmarktes
Von der neugestalteten Flaniermeile, die deutlich mehr Platz für Fußgänger und reichlich Parkplätze bietet, verspricht sich Nyssen eine nachhaltige Verbesserung. „Es ist jetzt alles offener, freundlicher und viel schöner als vorher“, sagt er. „Das könnte mehr Laufkundschaft geben.“ Das gesamte Areal sei „deutlich aufgewertet“ worden. Die Krischerstraße gehört nun zu einer großen, zusammenhängenden Parkzone, in der Autos an Werktagen von 8 bis 19 Uhr für eine Stunde mit Parkscheibe abgestellt werden dürfen. Auch sonst hat sich einiges getan: Die Pavillons sind weg, es gibt mehr Sitzgelegenheiten und die Pflasterung verleiht der Umgebung ein schickes Antlitz.
„Es ist superschön geworden“, freut sich Silke Sinell, Inhaberin des Geschäfts „Dekoqueen“, wo es Wohnaccessoires und Bekleidung gibt. Die Bauzeit sei indes nicht einfach gewesen. „Es gab beinahe täglich eine andere Wegführung und die Lage war sehr unübersichtlich, aber wir konnten die Zeit dank unserer Stammkunden gut überbrücken.“ Insgesamt, bemerkt Sinell, sei sie „mit einem blauen Auge davon gekommen“.
Auch Jürgen Prinz, Inhaber eines Fachgeschäftes für Schuhtechnik an der Krischerstraße, ist von der neuen Optik angetan. Er vermisst allerdings eine klare Beschilderung die Parkzeiten betreffend. „Ansonsten ist das eine absolute Aufwertung“, stellt er fest. „Zudem waren die Bauarbeiter hilfsbereit und haben versucht, Einschränkungen zu reduzieren.“
Bei Passanten kommt das neue Gesicht der Innenstadt ebenfalls gut an. „Es ist viel besser als vorher“, meint Miriam Hommes (28), die vor allem froh ist, dass die sperrigen Gebüsche und Sträucher endlich weg sind. „Allerdings fehlt meiner Meinung nach noch ein bisschen Farbe — vielleicht ein paar Blumen?“ Rainer Stöckling sieht die Lage etwas kritischer: „Die Parkplätze sind unmöglich angeordnet“, findet er. „Jedes Mal muss man zurücksetzen, um einzuparken. Das ist unpraktisch.“ Zudem sei unklar, wo Radfahrer fahren dürfen. „Die Fahrbahn ist recht schmal geraten. Ich weiß nicht, ob das auf Dauer gut geht.“ Optisch gesehen sei alles gut, „aber aus praktischer Sicht eher nicht.“