Kroatien prägt die Schlemmermeile
Das Land und seine Spezialitäten waren bei dem Fest in der Stadtmitte allgegenwärtig. Tausende zog es in die City.
Langenfeld Kroatischer Wein, kroatische Creme und Schaschlik-Spieße — Kroatien steckte in fast allen Töpfen. Denn der südosteuropäische Staat war für das Jahresprojekt „Europa in Langenfeld“ ausgewählt worden und auf der Schlemmermeile am Wochenende in der Stadtmitte allgegenwärtig. Den Besuchern schmeckte es. Hier ein paar Schlaglichter.
Die schönste Deko für ihren Stand hatten sich zweifelsohne das Langenfelder Weinhaus und Haus Arndt einfallen lassen. Dafür hatte Silke Wiesen (Haus Arndt) seit Mai gebastelt. Weißer Sand, Muscheln, Mini-Palmen, Treibholz und weißer Yton-Stein, selbst behauen — all das hatte sie zu einer Kulisse kroatischen Strandlebens arrangiert, über der unter weißem Zelthimmel Möwen flatterten. „Wenn man an Kroatien denkt, denkt man an Urlaub und Schwimmen“, sagte Wiesen. Gebastelt und gesammelt hat sie wie ein Weltmeister. „Das war auch noch ein gutes Rezept gegen Stress.“
Der gesündeste Stand mit dem günstigsten Angebot dürfte der der Wasserwerke gewesen sein. Langenfelder Wasser gab es frisch gezapft mit und ohne Kohlensäure vom Hydranten vor Sass zum Nulltarif. Gezapft wurde es von Esther Kluth, die sonst das Leitungsnetz in Langenfeld überwacht. Eine reine Bürotätigkeit. Ihren Auftritt bei der Schlemmermeile empfand sie als tolle Abwechslung. Und die Besucher standen Schlangevorm Zapfhahn bei den schweißtreibenden Temperaturen am Wochenende.
Am weitesten angereist mit seinen Leckereien war Ingo Hopmann von „Hopmanns Olive“ in Erkrath. Der Küchenchef schwitzte am Grill beim Hamburgermachen. Was zwischen die Brötchenhälften kam, war glückliches Schwein aus dem Neandertal, 24 Stunden mariniert und 18 Stunden im Smoker gegart, dann zerzupft und mit Apfel, Möhre, Krautsalat und Buttermilch vermischt. „Ein Rezept aus Amerika von mir verfeinert“, sagt Hopmann. „Der beste Hamburger, den ich je gegessen habe“, schwärmte Schlemmermeilen-Besucherin Martina Huxholl.
Die coolsten Drinks und die heißeste Musik wurden vor der Stadthalle geboten, wo die Kulturmacher der Stadt, die Schauplatz GmbH, und die Düsseldorfer Brasilien-Experten „Saco’s do Brasil“ sich ins Zeug legten. Cuba Libre, Mojito und Caipirinha passten zur Hitze und hatten es in sich. Die zwei temperamentvollen Jungs von Sou Brasil, ursprünglich aus Salvador de Baihia, einer heißen Stadt in Brasilien, schwitzten auch in Langenfeld hinter Keyboard, Schlagzeug und Mikro. Ihre Salsa-Rhythmen brachten nach einigem Zögern auch das deutsche Publikum zum Tanzen auf der Straße. Allerdings mussten ein paar Südländer erst einmal das Eis brechen, ehe auch die Übrigen ein Tänzchen vor Publikum wagten.
Die schönsten Klänge kamen aus den Kehlen des kroatischen Männerchores „Klapa Bandira“, der a capella und ohne Mikro wunderbare Volkslieder sang.