Kinderbetreuung: Stadt lehnt Elternbefragung ab
Bürgerinitiative hatte die Ermittlung der Elternwünsche gefordert.
Monheim. Die Stadt lehnt es ab, den Bedarf für eine Halbtagsbetreuung an Grundschulen bis 14 Uhr ermitteln zu lassen, wie eine Elterninitiative im Rahmen eines Bürgerantrags anregt. Dies wird sie auch dem Hauptausschuss in der Sitzung am 10. September empfehlen. In der Begründung schreibt Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule und Sport, dass die Wünsche der Eltern „deutlich vielschichtiger [sind], als in der Bürgeranregung zum Ausdruck gebracht wurde“.
Die Mitglieder der Initiative wünschen sich einen Fortbestand dieses Betreuungsmodells als Alternative zur Ogata, bei dem das Kind frühestens um 15 Uhr aus der Schule abgeholt werden kann. Die Stadt will dieses Modell auslaufen lassen, wobei sie sich vor allem auf die sinkende Nachfrage stützt.
In ihrer jetzigen Begründung weicht die Stadt von dieser starren Linie ab, indem sie auf die Heterogenität der Elternwünsche verweist, die umzusetzen die Schulen überfordern würde. Demnach wünschten sich Eltern etwa eine Betreuung nur an einzelnen Tagen, eine Betreuung bis 13 Uhr oder eine kurzfristige Inanspruchnahme. „Für diese Erkenntnisse gibt es verschiedene Quellen: die dokumentierte Facebook-Diskussion, die die Elterninitiative an ihren Antrag angefügt hat, aber auch Gespräche mit Schulleitern und Ogata-Betreuern“, sagt Heimann.
„Es gibt immer viele Wünsche. Die Kunst ist, sie in ein passendes Modell zu führen“, widerspricht ein Sprecher der Initiative. „Wir haben deshalb das 8-bis-14-Uhr-Modell mit Mittagessen und Ferienbetreuung angeregt — weil es so in Langenfeld praktiziert wird.“ Inzwischen habe die Initiative 1000 Unterschriften gesammelt, zum Zeitpunkt des Antrags waren es 500.
„Wir finden diese Wünsche nachvollziehbar und berechtigt“, erklärt Heimann. Dennoch sei die Stadt der Ansicht, dass mehrere Betreuungsmodelle nebeneinander die Organisation und Qualität der Ogata beeinträchtigen würden. „Allein für das Prüfen von Anwesenheit und Abholzeiten würde viel Zeit aufgewendet werden müssen, die dann für pädagogische Arbeit fehlt“, sagt Heimann. elm