Kinder zeigen die Berufung der Jünger Jesu
Konfessionsübergreifende Aufführung im Rahmen der Kinderbibeltage.
Flink fährt Ronni Raser mit seinem Moped durch den Kirchraum. Der Reporter ist im Auftrag der „Jerusalemer Tageszeitung“ unterwegs. Er soll einen Bericht über die Geschehnisse am See Genezareth und am Jordan schreiben. Bei der Recherche trifft er auf Jesus, beschließt, ihm zu folgen, und wird Zeuge seines Wirkens.
Auch die Kinder, die in der Friedenskirche auf dem Boden sitzen, verfolgen die Erlebnisse. „Ich finde die Geschichten wirklich spannend“, sagt Max (8). Er ist einer von 140 Jungen und Mädchen, die am Samstag zu den ökumenischen Kinderbibeltagen zusammenkamen. Zum 29. Mal hatten die evangelische und die katholische Gemeinde hierzu eingeladen.
Nachdem es im Vorjahr um die Geschichte von Jona und dem Wal ging, heißt es diesmal: „Von Gott gerufen“. „Wir befassen uns mit der Berufung der Jünger“, sagt Diakonin Petra Schütz, die die Veranstaltung gemeinsam mit Pfarrer Peter Becker und dem katholischen Diakon Sven Clouth leitet.
Angeleitet wurden die vier- bis zwölfjährigen Teilnehmer von mehr als 30 überwiegend jugendlichen Betreuern, „einige kommen direkt aus dem Konfirmationsunterricht“, so Schütz. Die Kinder sind in neun Gruppen aufgeteilt, nach Altersklasse und der Schule, die sie besuchen. „Wir möchten, dass die Kinder mit ihren Freunden zusammen sind und niemand alleine sein muss“, erläutert Schütz.
Um neun Uhr beginnt der Kinderbibeltag mit dem Ansingen im Kirchraum. Nach einer Andacht werden die ersten Szenen des Theaterstücks „Ronni Raser begibt sich auf die Spuren von Jesus“ vorgespielt. Es sind elf Szenen, die über den Tag verteilt von zwölf Schauspielern gespielt werden. Jede Szene erzählt eine Geschichte, etwa über den Zöllner Zachäus oder Johannes den Täufer.
Lea spielt Petrus, Sophie ist Jakobus und Emma Andreas. „Alle drei waren Fischer und haben nichts gefangen“, erzählt Emma (9). „Nachdem sie von Jesus den Auftrag bekommen hatten, noch mal auf den See zu fahren, kamen sie mit 152 Fischen wieder.“ Das Schauspielern macht den drei Mädchen riesigen Spaß. „Ich habe auch schon oft beim Krippenspiel mitgemacht“, sagt Emma. Insgesamt fünf Mal wird geprobt, so dass bei der Aufführung alles super klappt.