Kinderbibeltage: Zeitreise mit Bärbel Blitz

An den Kinderbibeltagen mit mehr als 250 Besuchern entführte eine rasende Reporterin in die Zeit des Apostels Paulus.

Baumberg. Apostel Paulus in seinem langen Kaftan rennt durch die Baumberger Friedenskirche. Reporterin Bärbel Blitz folgt ihm mit der Digitalkamera. Sie zeichnet die Reise des Heiligen auf.

Die Geschichte spielt sich ursprünglich 40 Jahre nach Christus ab, die Reporterin Bärbel Blitz ist aus der Gegenwart. Eine Zeitreise führt sie in die fast zwei Jahrtausende zurück, in die Zeit, als sich das Christentum vermehrte.

Die mehr als 250 Mädchen und Jungen in der Friedenskirche toben. Die Reise des Apostels und der Reporterin ist gefährlich. „Halt“, ruft Pastor Peter Becker, „seid mal still.“ Musikerin Sabine Glückmann stimmt das Lied „Wir sind die Kinder dieser Welt“ an. Die Kinder setzen sich und folgen konzentriert der biblischen Geschichte.

Zum 27. Mal hatten die Gemeinden zu den ökumenischen Kinderbibeltagen eingeladen. Spielerisch und anschaulich sollen den Kindern zwischen fünf und elf Jahren Geschichten aus der Bibel näher gebracht werden. Mal ging es um Ruth, vergangenes Jahr um David und Goliath, jetzt ist es der Apostel Paulus, der erst der ungläubige Saulus war.

Lena und Jil (beide zehn Jahre alt) kennen die Geschichte. „Wir finden Paulus toll. Erst war er ja kein Christ, dann wurde er bekehrt“, sagt die Schülerin. Das Bekehren hat Tobias besonders imponiert.

„Paulus wurde von Gott mit Blindheit geschlagen“, sagt der Elfjährige, „Paulus ist richtig zu Boden gefallen.“ Doch Saulus, der die Christen verfolgt hatte, wird in Damaskus geheilt, kann wieder sehen und folgt von dort Gott und bekehrt die Menschen im Mittelmeerraum.

Mit dieser spannenden Geschichte kann man sich vielfältig beschäftigen, sagen die Organisatoren. „Einige Gruppen haben Lieder gesungen, Reisetaschen gebastelt für die gefahrvollen Reisen von Paulus und der Fotografin, Kindergartenkinder haben die Taschen verziert“, sagt Diakon Stefan Clouth, der die Kinderbibeltage seit Jahren begleitet.

Wiederum andere Kinder machten ein Hörspiel, andere bastelten einen Globus, auf dem die Länder gezeichnet sind, die der Apostel besucht hatte.

Mit mehr als 250 Kindern sind die Bibeltage so gut besucht wie noch nie. Man hatte noch gezielter in Schulen geworben. Jörn Glatt (41) spielt den Paulus. Franziska Görms (17) spielt Bärbel Blitz. Mit ihrer Jeans, dem modischen Hut und ihrer Digitalkamera sieht man gleich, dass sie aus der Neuzeit ist. „Meine Rolle ist spannend“, sagt sie.

Zwar sei sie Christin gewesen, habe das vor Paulus und den anderen Menschen aber nicht zugeben wollen. Dann sei sie mutiger geworden und habe zu Gott gestanden. „Tja“, schmunzelt Paulus, „Gott hat seine Hand eben überall im Spiel.“

Etwa 30 Helfer sorgen dafür, dass die Veranstaltung einwandfrei über die Bühne geht. Pfarrer Peter Becker ist mit dem Ablauf der beiden Tage sehr zufrieden. Er hat das Stück vom Apostel und der Reporterin geschrieben, die kleinen und großen Darsteller haben sieben Wochen geübt.

Dass die Geschichte des Apostels mit dem Martyrertod endet, wird den Kindern erspart. Paulus verabschiedet sich mit den Worten: „Ich gehe jetzt nach Rom, zum Kaiser, dem mächtigsten Mann. Dem erzähle ich auch von Gott.“