Kleine, günstige Wohnungen fehlen
Gewos hat seine Wohnungsmarktuntersuchung vorgelegt. Am 17. März beraten die Stadtpolitiker darüber.
Zehn Eigenheime und vier Sechsfamilienhäuser werden zurzeit am Eckener Weg errichtet, Mitte 2016 soll alles fertig sein. Auch an anderen Stellen in Langenfeld entstehen zurzeit und in Kürze neue Siedlungen. Das ist auch nötig, zeigt eine umfassende Wohnungsmarktuntersuchung für Langenfeld.
Nach über einjähriger Arbeit hat das von der Stadt beauftragte Gewos-Institut (Berlin) jetzt sein Gutachten vorgelegt. Es kommt zu dem Schluss, dass für einen entspannten Markt in Langenfeld in den nächsten 15 Jahren etwa 2000 zusätzliche Wohnungen gebaut werden müssten. Dabei zeichne sich ein Mangel an kleinen, preisgünstigen Appartements ab. Am Dienstag beraten die Mitglieder von Planungs- und Sozialausschusses in einer gemeinsamen Sondersitzung (18 Uhr, Bürgersaal, Rathaus) über das Gutachten.
Das Verhältnis des Angebots zum Bedarf sei einigermaßen ausgeglichen, hatte Gewos-Mitarbeiter Daniel Hofmann nach Erhebung der Basiszahlen festgestellt. Dabei überraschte er den Langenfelder Planungsamtsleiter Stephan Anhalt mit der Aussage, dass von knapp 28 000 Wohneinheiten 52 Prozent vermietet seien.
Bis 2013 verharrte die Bautätigkeit laut Gewos mangels verfügbarer Flächen auf einem niedrigen Niveau. Doch die mehreren hundert zurzeit geplanten oder bereits begonnenen Neubauwohnungen und Eigenheime entspannten die Lage.
Während die Preise für Wohneigentum in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sind, stagnierten die Mieten weitgehend. Es gibt 1015 Sozialwohnungen, deren Bestand verringere sich in den kommenden Jahren auf 910. Doch mit dieser Abnahme um zehn Prozent liege Langenfeld unter den Werten der Nachbarstädte Monheim (-24 Prozent) und Hilden (-26 Prozent).
Gewos nennt gleich drei Varianten: Bei etwa gleichbleibender Langenfelder Einwohnerzahl (59 000) und ganz geringem Leerstand von zwei Prozent für kurzfristige Um- und Zuzüge sei der Bau von mindestens 1900 Wohnungen und Eigenheimen nötig. 2400 müssten es bei einem Überhang von vier Prozent sein, der für einen dann geringeren Wettbewerbsdruck erwünscht sei. Um Zuzüge aus dem Raum Köln/Düsseldorf zu ermöglichen, sei ein Zuwachs von mehr als 2400 Wohneinheiten nötig. So oder so bestehe ein Zusatzbedarf an 70 kleinen, preisgünstigen Wohnungen für Singles, Alleinerziehende und Seniorenhaushalte.