Langenfeld Frank Schneider behauptet sich

Langenfeld. · CDU verliert ihre absolute Mehrheit im Langenfelder Stadtrat, bleibt aber mit 52,69 Prozent stärkste Partei.

Frank Schneider freute sich mit seiner Ehefrau Heike und Sohn Leon über das Ergebnis.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Frank Schneider (CDU) bleibt Bürgermeister von Langenfeld. Mit 52,69 Prozent der Stimmen blieb dem seit 2009 amtierenden Stadtoberhaupt eine Stichwahl knapp erspart. In der jetzt beginnenden Ratsperiode hat er keine klare Hausmacht mehr im Rücken. Denn die CDU hat ihre absolute Mehrheit verloren, verlor mit 42,3 Prozent gegenüber der Kommunalwahl vor sechs Jahren 8,6 Prozentpunkte. „Ich denke nicht, dass sich dadurch unterm Strich viel ändert. Vielleicht gibt es vor Beschlüssen längere Diskussionen.“

Als Wahlgewinner darf sich die Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) fühlen, die mit 23,83 Prozent nun zweitstärkste Kraft im Stadtrat ist und zudem zwei weitere Achtungserfolge erzielte: Ihr Bürgermeisterkandidat Sven Lucht lag Schneider mit 26,07 Prozent als Mitbewerber im Nacken und BGL-Ratsherr Andreas Menzel holte – wie schon 2014 – direkt einen Stimmbezirk in Reusrath.

Stadtrat vergrößert sich von bislang 44 auf 50 Mitglieder

Durch die Stimmenverteilung und Überhangmandate vergrößert sich der Stadtrat von bislang 44 auf nun 50 Mitglieder (plus Bürgermeister). Stärkste Fraktion ist dort die CDU (22 Sitze) vor der BGL (12), Grünen (9), SPD (5) und FDP (2). Die Linke schaffte es nicht in den Rat. Bei der öffentlichen Ergebnispräsentation im Bürgersaal des Rathauses waren alle Parteien mit ihren Spitzenpolitikern vertreten. Mit versteinerter Miene verfolgten vor allem die Sozialdemokraten den weiteren Niedergang. „Ich bin sowohl von meinem eigenen Abschneiden enttäuscht als auch von unserem Gesamtergebnis“, kommentierte Sascha Vilz die Wahlschlappe. Auch SPD-Stadtchefin Heike Lützenkirchen blickte fassungslos auf die Ergebnislisten. „Es zeigt sich der Bundes- und Landestrend. Aber wir müssen uns zusammensetzen und die Lage analysieren.“

Seitens der CDU mussten sich Ratsfraktionschef Jürgen Brüne und Stadtchefin Barbara Aßmann schon weit vor der Auszählung aller Stimmen anhand der Zwischenergebnisse mit dem Verlust der bislang absoluten Mehrheit ihrer Partei abfinden. „Wir müssen nun schauen, mit welchen Parteien wir künftig Beschlüsse hinbekommen“, sagte Brüne. „Wir werden jetzt mit den anderen Parteien sprechen. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, mit der BGL gemeinsame Sache zu machen.“ Aßmann äußerte sich ähnlich. „Wir können solche konnstruktiven Gespräche nur mit Fraktionen führen, die wirklich ein Wahlprogramm haben. Und das hat die BGL nicht.“ Deren Spitzenpolitiker zeigten sich im Bürgersaal in Jubelpose. „Der Wähler hat ein klares Signal gegeben, dass er in Langenfeld eine Veränderung haben möchte“, befand Lucht. „Wir haben immer wieder das Gespräch mit den Bürgern gesucht. Und als erster BGL-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl bin ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden.“ Stimmbezirk-Direktsieger Menzel äußerte sich ähnlich, freute sich über das Ende der absoluten CDU-Mehrheit. „Wir haben uns in der Vergangenheit nie guten Ideen anderer Parteien verschlossen und werden das auch in Zukunft nicht tun.“

Günter Herweg (Grüne) hatte sich als Bürgermeister-Kandidat „mehr Stimmen versprochen“. Indes äußerte er sich „sehr erfreut“ darüber, dass seine Partei in Langenfeld deutlich zugelegt hat und statt bislang fünf nun neun Ratsleute stellt. Die FDP gehörte ebenfalls zu den Verlierern. Im vergrößerten Stadtrat ist sie indes weiterhin in Zweierbesetzung dabei. „Ich bin schon enttäuscht“, bekannte Frank Noack.