Kreisel statt Kreuzungen
Die Stadt Monheim setzt auf den Kreisverkehr. Er bremst den Verkehr auf Raserstrecken aus und ist wartungsarm.
Monheim. Die Vorteile eines Kreisverkehrs liegen auf der Hand: er braucht keine Ampeln und ist deshalb auch noch funktionsfähig, wenn mal der Strom ausfällt. Zudem ist er weniger reparaturanfällig, wenn er erst einmal erbaut worden ist. Diese und weitere Vorteile sieht auch die Stadt Monheim und baut derzeit fleißig die runden Verkehrsführungspunkte.
Nach dem Stadtfest wird der Bau des Kreisverkehres an der Großbaustelle in Monheims Innenstadt beginnen. Auch im hinteren Teil der Krischerstraße soll ein solcher entstehen. „Ein Kreisverkehr ist sehr einfach und sicher zu durchfahren, wenn man die Vorfahrtsregeln beachtet“, sagt der Leiter der Abteilung Bauwesen, Andres Apsel. „Außerdem dient er als Geschwindigkeitsregulierer.“
Genau aus diesem Grund soll in Zukunft an der Kreuzung Sandstraße/Monheimer Straße ein solcher „Abbremser“ gebaut werden.
„Es liegen schon lange Beschwerden von Anwohnern vor, dass die Kreuzung sehr zügig angefahren wird.“ Von Monheim kommend ist auf der Monheimer Straße Tempo 70 erlaubt. Hinter dem Knotenpunkt wird das Tempo dann schnell von 50 auf 30 Stundenkilometer gedrosselt. Auch durch die Sandstraße wird trotz des erlaubten Tempo 30 gerast, um noch die Grünphase der Ampel mitzubekommen.
Ein fünfarmiger Kreisverkehr würde den Ansprüchen des Verkehrsknotenpunktes gerecht werden, arbeitet der Student Florian Sander in seiner Bachelorarbeit zu dem Thema heraus. 530 000 Euro soll das in etwa kosten. Der Bau würde sechs Monate dauern.
„Vor 2016 wird jedoch nichts passieren“, sagt Apsel. „Wir haben derzeit viele verschiedene Bauprojekte in der Stadt, die vorher verwirklicht werden.“ Zum Beispiel der Kreisverkehr am Knotenpunkt Baumberger Chaussee/Knipprather Straße.
Dort ist die Ampelanlage veraltet, sie steht seit dem Bau der Baumberger Chaussee vor 35 Jahren an Ort und Stelle. „Der Hersteller hat uns schon gewarnt, dass beim nächsten Blitzeinschlag keine Reparatur mehr möglich ist. Ersatzteile gibt es nämlich nicht mehr.“
Eine neue Ampelanlage wäre zwar nicht teurer in der Anschaffung, jedoch muss sie ständig gewartet werden — und das nimmt Zeit und Geld in Anspruch. „Wir haben außerdem den klaren Vorteil, dass wir dort enorm viel Platz haben für einen schönen Kreisverkehr mit einer Grünfläche in der Mitte“, sagt der Experte.
Ein vierarmiger Kreisverkehr reicht an dieser Stelle aus und würde die Stadt ohne Planungsausgaben etwa 420 000 Euro kosten. Der Umbau soll vier Monate dauern. Mehr als eine Idee ist das alles bisher jedoch nicht, denn es dauert noch mindestens zwei Jahre, bis etwas passieren wird.
In beiden Fällen steht deshalb auch noch nicht fest, inwieweit die Straßen während der Bauphasen befahrbar sind. „Ich bin ein Verfechter der Vollsperrung, denn das Bauen geht viel schneller, wenn die Baustelle nicht in zwei Teile aufgeteilt werden muss“, sagt Apsel. „Was sich an beiden Stellen umsetzen lässt, werden wir prüfen, wenn es so weit ist.“