Lärm: Stadt will handeln

Nach dem WZ-Artikel über grölende Jugendliche am Holzweg Ecke Scholl-Straße meldeten sich weitere Anwohner. Jetzt soll es verschiedene Aktionen geben.

Baumberg. „Anwohner schlagen Alarm“ haben wir am 25. Juni getitelt. Es ging um lärmende Jugendliche am Holzweg Ecke Geschwister-Scholl-Straße. Und Anwohner Helmut Dams kritisierte den Kommunalen Ordnungsdienst und die Polizei. Seit Monaten gebe es massive Beschwerden, aber nichts passiere. Aufgrund des Artikels haben sich nun weitere Anwohner bei der WZ gemeldet. „Das geht nicht erst seit Monaten, sondern seit Jahren. Das Problem ist auch im Rathaus bestens bekannt“, wird nachgelegt.

Offensichtlich wird nun aber in Reihen der Stadtverwaltung die Sache mit Hochdruck angegangen. Noch vor einer Woche hatte Bereichsleiterin Marion Warden eher zurückhaltend gesagt: „Das Problem ist erkannt. Wir arbeiten an einer Lösung.“ Jetzt wird die Sache konkreter. Der Kommunale Ordnungsdienst soll definitiv Flagge zeigen. Und es wird kurzfristig ein Treffen mit Anwohnern im Rathaus geben.

Darüber hinaus hat Marion Warden sich an das Jugendamt gewandt. Nun sollen die Spielplatz-Scouts mit ihren Fahrrädern den Holzweg/Ecke Geschwister-Scholl-Straße in ihre Route mit aufnehmen. „Wir werden sehen, ob die Jugendlichen reagieren. Aber einen Versuch ist es wert. Die Sache ist schon wichtig für uns“, sagt Jugendamtsleiterin Annette Berg.

Ebenfalls einbezogen ist jetzt der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM). Denn der ist Träger des Jugendklubs Baumberg an der Humboldtstraße. Und im Rahmen einer sogenannten „aufsuchenden Arbeit“ wollen Mitarbeiter auf die jungen Leute zugehen und sie davon überzeugen, ins Jugendzentrum zu kommen. „Wir werden das auf jeden Fall angehen“, betont Elmar Borgmann. Er ist SKFM-Geschäftsführer.

Darüber hinaus will Marion Warden nach wie vor ihre Leute rausschicken, um mit Kioskbesitzern in Baumberg zu sprechen. Denn die Jugendlichen betreiben laut Anwohnern häufig regelrechte Trinkgelage. „Wir müssen unbedingt durchsetzen, dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird“, sagt die Bereichsleiterin.

Inzwischen ist auch noch die Kaiser’s-Filale ins Visier gerückt. Nachdem Warden zunächst bei dem Namen überrascht reagiert hatte, sollen nun auch dort Gespräche stattfinden. Denn Anwohner hatten sich nach dem ersten WZ-Bericht gemeldet und gesagt, dass das Rathaus schon vor längerem über Kaiser’s informiert worden sei.

Die Filialkette selbst hat inzwischen eine Stellungnahme abgegeben. Die Firmenzentrale in Mülheim/Ruhr betont, dass die Mitarbeiter in Baumberg nochmals angewiesen worden sind, sich den Ausweis lieber einmal zu viel zeigen zu lassen.