Landrat: Polizeireform nützt Langenfeld

Langenfeld. Für die Kreispolizeibehörde haben mobile Trupps die Präsenz vor Ort erhöht.

Im September 2007 stellte sich die Polizei im Kreis Mettmann neu auf. Mit weniger Beamten am Schreibtisch und mehr Präsenz auf den Straßen sollte die Schlagkraft erhöht werden. Landrat Thomas Hendele (CDU) prognostizierte da "eine Renaissance der Wachen".

Nach einem halben Jahr in neuen Strukturen stellt sich die Praxis für Hubert Ibisch, Leiter der Langenfelder Polizei, anders dar. Es gebe im Wachbereich weniger Personal als vor der Strukturreform, teilte er im Ausschuss für Soziales und Ordnung mit. Darüber hinaus werde die Stärke der Polizei in den nächsten drei Jahren weiter abnehmen, weil sich erst dann die vom Land NRW gerade getätigten Neueinstellungen auswirken.

Für Magnus Staehler (CDU) ist diese Einschätzung Wasser auf seine Mühlen. Hatte der Bürgermeister doch in der Debatte über Langenfeld als Kriminalitätshochburg 2007 des Kreises darauf hingewiesen, dass das Land angesichts der Pensionierungswelle zu wenige Polizisten neu ausbilde und das deren Präsenz schwäche.

Jetzt hat der Landrat seinem Wachleiter einen Maulkorb verpassen lassen. Er darf sich in der Sache nicht weiter äußern. Und die Kreispolizeibehörde teilt mit: "Die Neuorganisation hat in Langenfeld nicht zu einem Personalabbau geführt." Genaue Zahlen nennt sie nicht - aus ermittlungstaktischen Gründen.

Dafür wird darauf hingewiesen, dass der neu festgelegte Mindesstandard von einem patrouillierenden Streifenwagen pro Nacht meist deutlich überschritten werde. Ob Freizeitpark, Schwimmbadgelände oder S-Bahnhöfe, die neue, rund 40 Mann starke, Truppe der Einsatzunterstützung mit ihren Hundeführern zeige an Brennpunkten geballt Flagge.

Auf die stark gestiegene Zahl von Einbrüchen und Autoaufbrüchen habe man zudem mit mehr Zivilfahndern und drei Großeinsätzen unter Einbezug der Bereitschaftspolizei reagiert.

Weil sich Bürger immer häufiger über Notruf an die Wache wenden, würden deren Beamte durch weitere Kräfte, darunter Motorrad-Streifen, entlastet. "Ich kann keine Lücken bei der Polizei in Langenfeld sehen", resümiert Dieter Dersch, Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz.