Landschaftspark: Duell um den Rheinbogen
Am 21. Juni präsentiert die Stadtverwaltung neue Pläne für den Landschaftspark. Gegner einer Freizeitnutzung südlich der Lindenallee machen bereits mobil.
Monheim. Der Rheinbogen gegenüber der Altstadt erhitzt einmal mehr die Gemüter. Immer noch stehen sich Gruppierungen zweier Positionen offensichtlich unversöhnlich gegenüber: Keine Überplanung eines Stücks südlich der Lindenallee Am Werth kontra Spiel- und Freizeitflächen dort. Währen die Befürworter einer Überplanung betonen, dass dafür lediglich fünf Prozent der etwa 380 Hektar im Rheinbogen gebraucht würden, sehen die Gegner einen massiven Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet.
Nach einem kürzlich durchgeführten Workshop zu dem Thema sieht Bürgermeister Daniel Zimmermann eine Kompromisslinie. Davon will Werner Goller (SPD) allerdings nichts wissen. „Finger weg von der Natur südlich der Allee“, fordert er einmal mehr. Und er weiß die Jäger des Hegerings ebenso hinter sich wie die Naturschützer und den Bürgerverein Monheim. Dessen Vorsitzender Klaus Glasow will einen Eingriff in die Flächen dort „auf gar keinen Fall einfach so hinnehmen“.
Und jetzt? Die satte politische Mehrheit mit CDU und Peto für eine Umgestaltung steht. Außerdem betont Bürgermeister Daniel Zimmermann, dass bei der von ihm favorisierten Variante letztlich die Natur sogar noch profitiere. „Das Wäldchen weiter südlich soll zum Beispiel vergrößert werden. Außerdem sind verschiedene Bepflanzungen zum Schutz für die Tiere angedacht. Jetzt ist das doch meist nur Ackerfläche“, betont er.
Fakt ist: Ein immer wieder zur Sprache gebrachtes Bürgerbegehren gegen eine Überplanung mit Spiel- und Freizeitflächen ist so einfach nicht auf den Weg zu bringen. „Gegen ein Bauleitverfahren ist das nicht anzuwenden. Da kann man bei der Offenlage nur Bedenken anmelden“, weiß Klaus Glasow. Für ihn gibt es nur die Hintertür über die Finanzierung des angedachten Landschaftsparks. „Diese Pläne kosten Geld. Die Stadt hat aber keines“, sagt er.
Tatsächlich ist die Umgestaltung im Rheinbogen Teil des vom Land geförderten Projekts „Aktive Innenstadt“. „Insgesamt fließen im optimalen Fall fünf Millionen Euro. Die sind dann aber auch zum Teil für die Umgestaltung des Busbahnhofs und der Krischerstraße. 30 Prozent Eigenanteil muss die Stadt aufbringen“, sagt Thomas Waters, oberster Planer im Rathaus.
„Einem Bürgerbegehren sehe ich gelassen entgegen. Wenn die Monheimer die Pläne sehen, werden sie ganz sicher mehrheitlich dafür sein“, schwärmt Zimmermann vom „Gewinn für alle sogar mit kleinem See“.
Drei Varianten werden am 21. Juni im Planungsausschuss präsentiert. Die Entscheidung für eine südliche Überplanung gilt als sicher. Im Falle eines Bürgerbegehrens müssen die Initiatoren sieben Prozent der Unterschriften der Wahlberechtigten sammeln. Wahlberechtigt sind 32 000 Bürger. Entscheidet der Rat gegen das Begehren, bleibt der Weg zum Bürgerentscheid samt Urnengang.