Langenfeld: Aktionswoche - Die Stadt feiert ihr Zentrum
Der neue Marktplatz ist fast fertig. Ab dem 26. September soll er der Mittelpunkt der Stadt sein – zuerst bei einem großen Fest.
Langenfeld. Die eigene Mitte zu finden, ist keine leichte Sache. Für einen Menschen nicht, für eine ganze Stadt noch viel weniger. Und so hat Langenfeld auch ganze zwölf Jahre gebraucht von den ersten Schritten hin zu einem echten Zentrum, bis zum Höhepunkt und vorläufigen Abschluss dieser Entwicklung, der am Samstag, 26. September ansteht: Nach gerade mal 122 Tagen Bauzeit wird dann der neue Marktplatz eingeweiht und eine ganze Woche lang gefeiert.
"Zum Glück ist der Platz dann nicht mehr mit Blech zugestellt, sondern voller Menschen und wird ein Ort der Begegnungen", sagte Bürgermeister Magnus Staehler am Dienstag, als das Programm für die Festwoche vorgestellt wurde.
Die Feier hat sich Langenfeld redlich verdient, findet Staehler. Nicht nur, weil die Bauphase für die Betroffenen in der Innenstadt eine "knochenharte Zeit" war, sondern auch wegen des mühevollen Weges, den alle Beteiligten zurück gelegt haben. "Es war eine schwierige Netzwerkarbeit", erinnert Staehler an die Zeit der Planungen. Unterschriftenlisten gab es gegen den autofreien Marktplatz, Widerstand seitens der Geschäftsleute und lange Debatten im Rat.
Nun hat sich die Stadt auf ein Projekt geeinigt, das über die Grenzen Langenfelds hinaus strahlen dürfte. Nach dem Entwurf des Düsseldorfers Siegfried Czock, angereichert um Ideen der Bürger, wurde eine runde Anlage geschaffen, deren Mittelpunkt Licht und Wasserfontänen bilden und die viel Platz für Märkte, Feste und Kultur bietet - auch dort, wo es meistens plätschert.
Die Düsen sollen nicht nur nachts und in der Frostperiode ruhen, sondern auch dann, wenn die ganze Fläche des Marktplatzes gebraucht wird. Eine Tribüne am Rande des Runds strukturiert den Raum und erleichtert Veranstaltungen. "Diese Form sucht ihresgleichen", ist Stadtbaurat Hans-Otto Weber überzeugt. Glücklich ist er auch, dass die hauptausführende Firma Trapp den Zeitplan eingehalten hat.
So kann am Samstag, 26. September, pünktlich um 21.45 Uhr der Schalter für die Wasserdüsen umgelegt werden. Kurz zuvor sollen die Zuschauer schon beim "Fassadengewitter", einer 20-minütigen Video-Projektion auf die Gebäude rund um den Platz, eingestimmt werden. City-Manager Jan Christian Zimmermann ist sichtlich stolz auf diesen Programmpunkt.
13 Projektoren strahlen vor allem auf die Markthalle, spielen zur Musik mit Formen, Farben und den Strukturen des Hauses selbst. Das ist kein Zufall: Die einwöchige Feier gilt nämlich der gesamten Innenstadt mit ihren Anlaufstellen, die in den vergangenen Jahren geschaffen wurden.
Wie vielseitig das neue Freiluftwohnzimmer der Langenfelder ist, soll während der Aktionswoche auch gleich gezeigt werden. Am Samstag ist der Marktplatz vor allem Bühne, am Sonntag auch Dreh- und Angelpunkt für Kinderspiele und den verkaufsoffenen Sonntag. Am Wochenende darauf lockt er mit einem herbstlichen Erntedankmarkt, Traktorenschau, Bildungsmarkt der Volkshochschule und einer Immobilienmesse.