Monheim: Plakataktion mit Forderungen der Kinder
Hauptstadt des Kindes: Im Rahmen der Plakataktion werden klare Forderungen von kleinen und großen Monheimern gestellt. Nun stehen Rathaus und Politik in der Pflicht, den Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen.
Monheim. Überall im Stadtgebiet sieht man in diesen Tagen Plakate mit Forderungen von Monheimer Kindern oder Familien. Im Grunde sind es ziemlich simple Aussagen.
Um so spannender die Frage: Welche Chancen der Verwirklichung haben die Wünsche? Schließlich gibt es doch die Order aus Rathaus und Politik, dass Monheim bis 2020 die Hauptstadt des Kindes wird. Hier einmal eine Auswahl der auf den Plakaten dokumentierten Willensbekundungen kleiner und großer Bürger - und Antworten.
Die Einrichtung eines Wasserspielplatzes klingt nicht nur gut. Tatsächlich stehen die Chancen dafür auch gar nicht so schlecht. Einmal mehr fällt das der Begriff Rheinbogen gegenüber der Altstadt. Der soll für die Naherholung umgestaltet werden. Die Politik hat erst kürzlich der Stadtverwaltung den Auftrag gegeben, zwei Varianten auszuarbeiten. Einmal ist auch eine Überplanung südlich der Lindenallee am Werth vorgesehen, einmal ohne dieses Landschaftsschutzgebiet.
Eng verknüpft mit dem Areal ist auch eine weitere Forderung der Plakataktion: ein neues Grundstück für den Bauspielplatz - auch genannt Abenteuerspielplatz. Und der soll ebenfalls im Rheinbogen angesiedelt werden. Freilich gilt für beide Projekte, dass sie erst einmal bezahlt werden müssen. Immer wieder ist von Landesförderung die Rede. Man muss schauen, was davon überig bleibt. Die Stadt selbst hat kaum finanziellen Spielraum.
Kaum finanzieller Spielraum ist auch das Argument bei dem Vorschlag, die Kindergartenbeiträge - wie etwa in Düsseldorf - abzuschaffen. 6,6Million Euro jährlich kosten die Einrichtungen. die 50 Prozent städtischen Zuschusses werden mit 1,1 Millionen durch Elternbeiträge geschultert. "Das zusätzlich können wir derzeit nicht aufbringen", sieht Jugendamtsleiterin Annette Berg mittelfristig da keine Chance.
Beim Engagement auf den städtischen Spielplätzen, eine weitere häufig genannte Forderung auf den Plakaten, verweist Annette Berg auf die Einführung der Spielplatzscouts. Tatsächlich ist es in Zeiten knapper Kassen wirklich nicht selbstverständlich, dass seit dem Frühjahr zwei zusätzliche halbe Stellen geschaffen worden sind, um auf den Spielplätzen regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Dann gibt es auch noch die ehrenamtlichen Spielplatzpaten.
Weniger positiv kommt die Verwaltung bei der Forderung nach mehr Bolzplätzen davon. Zwei Tore und ein regelmäßiger Rasenschnitt - mehr ist im Grunde nach einer einmaligen Ebnung des Untergrundes gar nicht nötig. Und städtische Brachflächen gibt es genug in der Stadt.
Das wurde kürzlich auch in der Zukunftswerkstatt betont. Hier ist ganz klar die Stadtplanung gefragt. Und bei der Forderung nach mehr Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren verweist Berg zwar auf eine Quote von etwa 30 Prozent bis 2013. Freilich ist das auch vom Bund festgelegt.
In den nächsten Wochen wird eine Dokumentation für den Rat erstellt. Dann wird man sehen, mit welchem Druck die Politik die Weichen stellt.