Langenfeld: Alte Feuerwache – ein Depot für Spendenautos
Hilfsprojekt: Der Langenfelder Jochen Maaß sammelt für den Rettungsdienst in Peru.
Langenfeld. "Wir gehen den Leuten so lange auf den Nerv, bis uns einer hilft", sagt Jochen Maaß. Der Langenfelder ist Sachverständiger für die Feuerwehr, Ehrenamtlicher im Rettungsdienst, und fest entschlossen, das Hilfsprojekt für Peru zu stemmen.
Zwei Löschfahrzeuge, vier Krankenwagen, ein Pkw und zwei Transporter sind jetzt erst mal bis Oktober in der ehemalige Feuerwache In den Griesen geparkt worden. Die Fahrzeuge stammen aus ganz Deutschland. Auch Gerätschaften und einen Reanimationsplatz für Kleinkinder konnten als Spenden gesammelt werden.
Mit letzterem Gerät kann Geburtshilfe geleistet und leblos geborene Säuglinge wieder belebt werden. "Die Feuerwehr in Peru macht auch den Notdienst und kann medizinisches Gerät gebrauchen", weiß Jochen Maaß.
Jetzt müssten die Spenden "nur noch" nach Lima verschifft werden. Im letzten Augenblick sei der Reeder, der zwei Container kostenlos mitnehmen wollte, abgesprungen. So sind Jochen Maaß und sein Team wieder auf der Suche nach Sponsoren. Rund 20 000 Euro kostet der Transport der Autos, von denen die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) 15 000 Euro übernimmt. Der Transport der Container zum Hafen schlägt mit 5000 Euro zu Buche. "Wenn wir die Container selber zum Hafen bringen, verringern sich die Kosten", meint Maaß. Das bedeutet, dass sich Feuerwehrleute in ihrer Freizeit auf dem Weg nach Hamburg machen müssen.
"In Peru können sich nur Reiche den Rettungsdienst leisten", erklärt Maaß. Mit einer Art Scheckkarte weise man nach, dass man dafür bezahlt hat. "Dann bekommt man Hilfe von den zahlreichen privaten Firmen." Der Rest der Bevölkerung ist auf die freiwillige Hilfe der unbezahlten Feuerwehrleute und Rettungsdienstler angewiesen.
Der Kontakt zur peruanischen Feuerwehr sei über verwandtschaftliche Bindungen eines Langenfelder Feuerwehrmannes zustande gekommen. Was in Deutschland aussortiert wird, weil es EU-Bestimmungen nicht entspricht, könne für Peru noch zu gebrauchen sein. Mehr Informationen zum Hilfsprojekt gibt es unter Telefon 24 774.