Langenfeld: Der Pass für die Kinderbetreuung

Tagesmütter: Neun junge Frauen ließen sich von der VHS für die Aufgabe qualifizieren.

Langenfeld. "Das macht mir richtig Freude, wieder zwei so Kleine zu betreuen, nachdem meine eigenen Kinder mit neun und fünf Jahren schon aus dem Gröbsten heraus sind", sagt Andrea Wahl. Sie ist eine von neun Frauen, die am Samstag ihren Tagesmutter-Pass erhielten. Der ist der Nachweis dafür, dass sie sich mit Erfolg an einer Qualifizierungs-Maßnahme der Volkshochschule und des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport der Stadt beteiligt haben.

Zwischen Ende August vergangenen Jahres und Anfang Februar wurden die Frauen an elf Samstagen in insgesamt 76 Unterrichtsstunden einschließlich eines Lehrgangs "Erste Hilfe am Kind" als Tagesmütter fit gemacht. Auf dem Lehrplan standen Grundzüge der Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Ernährung, Gesundheit, des soziales Engagements, der Kommunikation mit den Eltern sowie Rechts- und Versicherungsfragen.

Kursleiterin Andrea Behr-Fischer lobte die hohe Lernbereitschaft der jungen Frauen, die schon praktische Erfahrung mit den eigenen Kindern mitbrachten. Andrea Wahl entschloss sich noch während des Lehrgangs, zwei Kinder aufzunehmen. "Sie sind anderthalb und zweieinhalb Jahre alt und machen natürlich noch viel Arbeit. Aber das war mir von vornherein klar. Und die Kleinen werden auch von den eigenen Kindern akzeptiert und liebevoll behandelt", sagt die Reusratherin.

Nicht nur aus Langenfeld, wo die Kurse bereits seit 2003 angeboten werden, sondern auch aus Monheim, Hilden und Leichlingen kamen die Teilnehmerinnen. Julia Vierzigmann aus Monheim hat schon in jungen Jahren Mutterfreuden erlebt und die zweieinhalbjährige Tochter mitgebracht. "Ich habe schon bei unserem Jugendamt nachgefragt und möchte ein Kind oder auch zwei betreuen. Dem dürfte nichts im Wege stehen", ist sie überzeugt.

"Die Vermittlung von Tagesmüttern ist nicht ohne Erlaubnis des Amtes möglich", erklärt Walburga Schütz, Referatsleiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes im Rathaus. "Die Stadt fördert die Tagespflege, damit mehr Eltern Beruf und Kindererziehung gut miteinander vereinbaren können." Das Angebot in den Kitas für Kinder bis zu drei Jahren reiche noch nicht aus. Das belegt die wachsende Nachfrage nach Tagesmüttern.