Langenfeld: Fotos zeigen Wunderwerke der Natur

Stadtbücherei: Jürgen Keil (71) präsentiert farbenfrohe Planzendetails.

Langenfeld. Wer in den nächsten vier Wochen die erste Etage der Stadtbücherei aufsucht, wird an Bildern einer Foto-Ausstellung nicht vorbei gehen, die in ihrer Vielfalt von Formen und Farben das Auge geradezu magisch anziehen. Da ist das hoch aufgerichtete Pfaffenhütchen in abgestuften Rot- und Orangetönen, dessen Früchte in geschlossenem Zustand einem Kardinalshut ähneln. Da zeigt sich die Weiße Waldrebe, an deren Stielenden Samen sitzen, die von kunstvoll wirkenden, behaarten Federschweifen eingehüllt werden. Den Eindruck einer bunten Hängematte vermittelt ein Foto von der länglichen Frucht eines Oleanders.

"Bilder und besinnliche Texte zur Schönheit der Natur im Herbst" nennt Jürgen Keil (71), in Hitdorf zu Hause, seine Ausstellung. Den gleichen Titel trägt sein Fotoband mit über 100 Bildern, die mit einem Makroobjektiv aufgenommen worden sind. Sie sollen die Sinne dafür schärfen, die Wunder der Natur zu erkennen. "Ich will zeigen, wie schön Dinge sind, die man normalerweise gar nicht wahrnimmt", sagt der Autor, dessen Frau Gertraud nicht nur die Texte schrieb, sondern ihrem Mann auf vielen naturkundlichen Reisen den Blick für die Schönheiten der Pflanzenwelt öffnete.

Der Normalfall ist, dass man sich an der Farbenpracht einer Blume erfreut. Ist sie verwelkt oder gar abgestorben, verliert sie unser Interesse. "Zu Unrecht", behauptet der naturverbundene Fotograf. "Denn die verbleibenden Fruchtstände und Samen sind Wunderwerke der Natur, die sich uns erst erschließen, wenn wir sie aus der Nähe betrachten."

Jürgen Keil hat versucht, deren Schönheit und Formenreichtum einzufangen, seine Ausstellung will nachdenklich machen und die Sinne schärfen für die kleinen, unscheinbaren Dinge, um Ehrfurcht vor dem großen Ganzen zu vermitteln. "Dann können wir auch der Bedrohung der Natur durch den Menschen begegnen und sie erhalten", so sein Anliegen. Seit rund vier Jahren hat er sich dieser Art der Fotografie zugewandt und in botanischen Gärten vieles entdeckt, das sich zu fotografieren lohnte.

Die Ausstellung ist bis zum 2. Oktober während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu sehen.