Langenfeld: Geborgen in der Gemeinschaft

Integration: Dienstagabend wurde im Stadtrat noch einmal eindrucksvoll die wichtige Arbeit der Lebenshilfe in Langenfeld präsentiert.

Langenfeld. Es war eine gute Idee des Rates vor mehr als einem Jahr, in seinen Sitzungen jeweils einen der zahlreichen Sozialverbände und Vereine in Langenfeld vorstellen zu lassen. Dahinter steht die Absicht, die Ratsmitglieder über die familienfreundliche Politik in dieser Stadt zu informieren.

Das haben der Kinderschutzbund, die Arbeiterwohlfahrt, die Kinderherzhilfe oder der Sozialdienst katholischer Frauen, um nur einige Beispiele zu nennen, bereits getan. Gestern Abend war die seit mehr als 25Jahren in Langenfeld aktive Lebenshilfe an der Reihe.

Stefan Stahmann (34), Diplompädagoge und Master of Art im Sozialmanagement, seit genau einem Jahr Leiter des Wohnheims für Behinderte am Auguste-Picard-Weg, vermittelte in einem Dia-Vortrag einen Einblick in die Tätigkeit der Lebenshilfe. Danach leben in dem Heim, das im September sein 25-jähriges Bestehen feierte, 52 Bewohner, von denen bis auf acht im Rentenalter alle in den beiden Werkstätten für Behinderte arbeiten. Hinzu kommen mehrere Außenwohngruppen sowie Betreutes Wohnen in angemieteten Wohnungen. Dort führen Behinderte allein oder in kleinen Wohngemeinschaften ein weitgehend selbstständiges Leben mit einer maximalen Betreuungszeit von zehn Wochenstunden.

"Besondere Aufmerksamkeit wenden wir der Frühförderung zu. Werden Kinder mit Behinderungen geboren oder erkennt der Arzt eine solche sich andeutende Behinderung, sind wir als Lebenshilfe gefordert", erläuterte Stahmann. Wöchentlich eine Stunde kommt den Kleinsten eine solche Frühförderung zu. Sie ist zugleich für die Eltern eine große Hilfe, mental mit der Behinderung ihres Kindes umgehen zu lernen. Diese Förderung wird auch in der Jugendzeit fortgesetzt. Der erste, von der Lebenshilfe kurz nach der Geburt geförderte Junge, ist kürzlich als 20-Jähriger ins Heim eingezogen.

Acht Bewohner des Heimes, die seit vielen Jahren dort leben, verbringen inzwischen ihren Rentneralltag. Es gibt eine vielseitige Seniorenbetreuung im Haus, mit Kreativ- und Bewegungsangeboten, und einmal in der Woche kochen sie in der eigenen Küche für ihre berufstätigen Mitbewohner.

200 Mitarbeiter hat die kreisweit tätige Lebenshilfe, doch stützt sie sich, wie die Vorsitzende Hildegar Weidenfeld (Ratingen) betonte, auch auf umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit. Allein in Langenfeld sind 30 Ehrenamtliche aktiv, darunter zahlreiche Eltern betroffener jüngerer Behinderter. "Sie sind vor allem bei der Freizeitgestaltung nahezu unentbehrlich", betonte die Kreisvorsitzende.