Sportstätten-Konzept in Monheim: Initiative hofft auf die SPD

Die Gegner der Bebauung Baumberg Ost setzen darauf, dass einige Genossen am Mittwoch im Rat kalte Füße bekommen und gegen den Kauf stimmen.

Monheim. Morgen entscheidet sich, ob das Sportstättenkonzept einen guten Schritt weiter kommt oder ob es auf unbestimmte Zeit auf Eis liegt. Dann nämlich stimmt der Rat über den Kauf des Kirchengrundstücks an der Wolfshagener Straße ab. Bislang galt es als sicher, dass Peto und SPD für den Kauf stimmen.

Doch die Initiative gegen die Bebauung Baumberg Ost setzt nun ausgerechnet in die Sozialdemokraten ihre letzte Hoffnung: "CDU und FDP werden gegen den Kauf stimmen. Jetzt liegt es an der SPD. Es ist denkbar, dass der ein oder andere doch noch kalte Füße bekommt", sagt Thomas Schirmer von der Initiative. Werner Goller, Planungsexperte der SPD in Monheim, reagiert auf WZ-Nachfrage äußerst überrascht: "Da sieht man, wie wichtig man werden kann, wenn die Mehrheiten knapp sind."

Gestern Abend hat sich der Fraktionsvorstand, dem Goller ebenfalls angehört, getroffen, um den Vorvertrag zwischen Stadt und Kirche zu diskutieren. Gollers persönliche Einschätzung: "Die Änderungen scheinen mir nicht so gravierend. Ich denke schon, dass am Ende eine Mehrheit da ist."

Goller weiß: "Wenn es Mittwoch keine Mehrheit für den Kauf gibt, ist das Projekt tot." Aus Sicht von Thomas Schirmer ist die Situation klar: Der Rat hat der Verwaltung zur Auflage gemacht, dass das Grundstück lastenfrei sein muss. Da aber noch bis 2017 ein Pachtvertrag mit Landwirt Robert Bossmann besteht, entspreche das Grundstück nicht den Vorgaben. Aus Sicht von Thomas Schirmer müsse sich der Rat nun gut überlegen, ob er gegen seine eigene Vorgabe stimmen wolle.

Monheims Beigeordneter Roland Liebermann sah das am Montag im Pressegespräch anders. Er sagte: "Es ist noch nicht einmal gesichert, ob eine Pacht formaljuristisch eine Last ist."

Die Initiative gegen die Bebauung wird morgen am öffentlichen Teil der Ratssitzung teilnehmen. "Wir werden zahlreich vertreten sein und auch die ein oder andere Frage stellen", kündigt Thomas Schirmer an.

Die Initiative behält sich juristische Schritte vor, "wenn wir den Eindruck haben, dass es verwaltungsrechtliche Dinge gibt, die nicht astrein sind", so Schirmer.

Er kann sich vorstellen, dass sich Landrat Thomas Hendele für den Kauf interessiert, wenn dadurch gleichzeitig eine hohe Abfindung für den Pächter gezahlt werden muss. "Schließlich befindet sich Monheim im Nothaushalt."