Langenfeld: Schach rund um den Globus

Die 14 jungen Spieler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums treten gegen Schüler in Sibirien und Madagaskar an.

Langenfeld. Wenn sich die Schach AG des Konrad-Adenauer-Gymnasiums an die Bretter setzt, kann es gut sein, dass der Spielgegner Tausende von Kilometern entfernt sitzt. Denn die Schüler der Klassen sechs bis 13 treten gegen Spieler in Sibirien und Madagaskar an.

Damit das funktioniert, sind zwei Dinge entscheidend: Erstens der Einsatz des Schach-AG-Leiters Kersten Linke, der auf der ganzen Welt Kontakte zu Spielern geknüpft hat, damit "seine" Schüler nicht nur Schach spielen, sondern auch etwas über fremde Länder erfahren. Und zweitens braucht man für diese Art des Spielens das Internet.

Die Spieler geben in einem speziellen Programm ihre Züge ein, und schon wird die Figur auf dem virtuellen Brett des Gegners umgesetzt. Jetzt aber soll es noch moderner werden. "Wir planen eine Schach-Videokonferenz über das Internet-Telefon Skype", sagt Schach-AG-Leiter Kersten Linke. Dann können sich die Gegner auf Leinwand sehen und direkt miteinander sprechen.

Gegen die Langenfelder spielt eine Klasse aus Jakutien, einem der kältesten Orte der Welt. Der Kontakt entstand vor etwa eineinhalb Jahren aus einer spontanen Idee heraus. "Ich habe einen Beitrag über eine Schule am Kältepol im Fernsehen gesehen und danach einfach mal bei einer internationalen Geografie-Zeitschrift nachgefragt, ob sie mir nicht einen Kontakt zu Schachspielern herstellen kann", erinnert sich Kersten Linke.

Er habe selbst nicht damit gerechnet, dass etwas dabei herauskommt. Doch vier Tage später meldete sich die Redaktion bei ihm. Der Chef wäre ein großer Schach-Liebhaber und wolle sich mal mit einem russischen Kollegen kurz schließen.

"Mittlerweile tauschen sich die Schüler rege aus", sagt Linke. "Wenn wir über Minusgrade jammern, kriegen wir auch schon mal ein Foto von einer Temperatur-Anzeige aus Jakutien, auf der minus 47Grad angezeigt werden", schmunzelt Linke. Auch was Permafrost ist und wie es ist, in einer Stadt auf Stelzen zu leben, erfahren die Langenfelder Schüler.

Mit etwas Glück ist bei der Video-Konferenz, die für Februar geplant ist, auch wieder eine Partner-Klasse aus Madagaskar dabei, die Linke über das Goethe-Institut gefunden hat. Dann werden spielerisch die Französisch-Kenntnisse aufgefrischt.