Krankenhaus Langenfeld Gynäkologie-Chef geht in den Ruhestand

Langenfeld · Detlev Katzwinkel vom St.-Martinus-Krankenhaus hört zum 1. Juli auf.

Detlev Katzwinkel ist ein Teamplayer. Auch in seinem Ruhestand wird er nicht nur die Hebammen in der gemeinsamen Klinik in Hilden unterstützen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(mmo) In fast 30 Jahren begleitete Dr. Detlev Katzwinkel (66) geschätzt rund 10 000 Babys und Mütter von Schwangerschaft bis Geburt. Ob in Vorgesprächen, bei Routineuntersuchungen oder im Kreißsaal strahlte er Ruhe und Sicherheit aus. Vor seinem vierjährigen Engagement in einem Entwicklungsprojekt in Mali arbeitete er in der St. Lukas Klinik Solingen. Nach Afrika ab 1992 als Oberarzt im Remigius Krankenhaus Opladen und seit 1996 als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Martinus-Krankenhaus Langenfeld. Der gebürtige Solinger geht Ende Juli in den Ruhestand.

Wer den Motorradfahrer kennt, ahnt, dass es sich eher um einen „Unruhestand“ handelt und für ihn „mit 66 ein anderes Leben anfängt“. Er wird halbtags für die sieben GFO-Kliniken den Bereich Geburtshilfe und Gynäkologie-Projekte koordinieren, und mittwochs Privat- und IGEL-Sprechstunden im Langenfelder Martinus-Krankenhaus anbieten.

Die zum 1. Juli als Folge der Klinikfusion vom St. Josefs in Hilden und St. Martinus in Langenfeld an den Start gehende gemeinsame Geburtshilfeabteilung hat Katzwinkel mit konzipiert. Das WHO-Qualitätsmerkmal „Babyfreundlich“ für die Kliniken Mettmann-Süd wird er als Vorstandsmitglied der gleichnamigen Stiftung weiter begleiten.

Bei seinem Blick zurück erinnert sich der Vater von fünf Kindern und Großvater von zwölf Enkeln an viele schöne Momente. An die tolle Hebamme, die mit ihm im Team arbeitete und vor Jahren mit seiner Unterstützung geboren wurde; oder die Geburt des ersten Kindes seines Adoptivsohnes Phil, unter Obhut von „Opa“. Er genoss den familiären Umgangston im 180-Betten-Martinus-Krankenhaus. Sein Ansatz „der Gynäkologe ist der Hausarzt der Frau“ und begleitet sie oft ein Leben lang, selbst im Alter oder bei schweren Erkrankungen“. Das alles machte ihn bekannt, und das Martinus-Krankenhaus zu einer guten Adresse für Gebärende. Er selbst lobte im Gespräch die niedergelassenen Ärzte, mit denen er gut kooperiere.

Katzwinkels Überzeugungen, seine Grundeinstellungen zu gesellschaftlichen Fragen und seine vielfältigen Aktivitäten fußen auf christlichen Werten. Er kommt aus der freien evangelischen Jugend und studierte Medizin, „um in der Dritten Welt zu helfen“. In Langenfeld gründete er ab 1993 mit Weggefährten die Freie evangelische Gemeinde, aktuell engagiert er sich im Team in Monheim für ein solches Gemeindeprojekt. In den 90er Jahren installierte er den „Langenfelder-Eine-Welt-Lauf“, der sich zum Mittsommer-Lauf entwickelte, allerdings inzwischen ohne Katzwinkels Mitarbeit.

(mmo)