Industrieverein -Stammtisch zwischen Politik und Cyber-Sicherheit Cyberattacken auf Firmen nehmen zu

Langenfeld · Der Berghausener Blumentopf hat seine Geschäftsräume für das Treffen zum Tagungslokal umgerüstet.

Der Vorsitzende des Industrieverein Langenfeld: Michael Becher.

Der Vorsitzende des Industrieverein Langenfeld: Michael Becher.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(mmo) Zum ersten Stammtisch des Industrievereins im neuen Jahr lud Vorsitzender Michael Becher in den „Berghausener Blumentopf“. Das Team um Chefin Heike Stock und Betriebsleiter Andreas Klein hatte inmitten der Ausstellungshallen eine Veranstaltungsfläche geschaffen, auf der die rund 80 Gäste den Vorträgen folgen und anschließend bei leckeren Reibekuchen „Netzwerken“ konnten. Dr. Klaus Wiener, CDU-Bundestagsabgeordneter, begann seinen Vortrag mit dem analytischen Rückblick auf 2022 und seine in sieben Thesen gegliederten Einschätzungen der zu erwarteten Entwicklungen und Risiken. Dabei konzentrierte sich der Haaner auf die aus Sicht der lokalen Wirtschaft wichtigen Punkte, von den Energiepreisen, der seit 2008 zu beklagenden Überregulierung bis zu Inflationsrisiken und der aktuellen Debatte über Steuererhöhungen. Wiener sieht eine kleine Rezession für unvermeidlich, 2023 und 2024 als „schwierige Jahre“ und hofft, dass die Krise als Chance genutzt wird. „Pragmatismus statt Ideologie“ lautete sein Appel zur zeitnahen Verbesserung der Infrastruktur.

Mit Cyber-Sicherheit und den zunehmenden Cyber-Attacken beschäftigte sich die Präsentation von Thomas Wiening, Geschäftsführer der Artus-Gruppe Köln, und Klaus Ziock, die als Versicherungsmakler eine umfassende Übersicht über die Risiken und mögliche Schutzmaßnahmen darlegten. Die Attacken nehmen zu, im Bundesdurchschnitt ist fast die Hälfe der Unternehmen mindestens durch Versuche betroffen, sensible Daten auszuspähen. Versteckte E-Mails Anhänge transportieren Schadsoftware, sorglose Mitarbeiter vergrößern fahrlässig oder vorsätzlich die Risiken. Betriebsstillstand, finanzielle Verluste, Lösegeldforderungen, Imageschaden, Schadensersatzansprüche können die Folgen sein. „Die Situation erinnert an die Geschichte vom Hasen und Igel“, so Wiening, „die Verbrecher rüsten ständig auf, und die Schutzmaßnahmen müssen konsequent optimiert werden“.

Auch in 2023 werden den Mitgliedern Workshops angeboten; zunächst zum Thema „Nachfolgeplanung“. Akram Juja, Mitarbeiter von Ecovis Deutschland, einem auf den Mittelstand spezialisierten Beratungsunternehmen, skizzierte in seinem Kurzvortrag beispielhaft die erheblichen Folgen unterschiedlicher steuerlicher Gestaltung bei der Unternehmensfortführung. „Rechtzeitiges Agieren kann erhebliche Vorteile bei der unvermeidbaren Erbschaftssteuer bedeuten“. Der nächste Stammtisch wird am 14. März bei TK Deutschland GmbH, einem Telekommunikationsunternehmen, an der Elisabeth-Selbert-Straße stattfinden.