Kunstverein Langenfeld Kunstverein bietet virtuelle Bilderschau
Langenfeld. · Stetig wachsende Ausstellung auf der KVL-Homepage ist als Zeichen der Solidarität gedacht.
Ausstellungen sind für den Kunstverein Langenfeld (KVL) in der Corona-Krise aktuell tabu, auch die ausgebuchte Kinderkunstwoche in den Osterferien entfiel. Doch die Botschaft auf der Fensterscheibe des KVL-Domizils zeugt von einer kreativen Kunstpause mit einer virtuellen Bilderschau. „Wir danken allen Menschen, die jetzt helfen“, steht dort geschrieben, „unsere ART, Solidarität zu zeigen.“
„Art steht im Englischen ja für Kunst und wir möchten mit unseren bescheidenen Mitteln ein Zeichen setzen“, erläuterte KVL-Kuratorin Beate Domdey-Fehlau im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Aktion „Kunst für Helden“ richte sich an alle Menschen, die während der Corona-Krise die Gesellschaft aufrecht erhalten. „Wir wollen Medizinern, Pflegekräften, Lebensmittelhändlern, Brummifahrern, sonstigen Verantwortlichen und guten Nachbarschaften danken.“
Die ersten zwölf Werke sind bereits online zu sehen
Für solch ein solidarisches Zeichen geht der KVL online (siehe Infobox). „Wir zeigen in einer immer umfangreicher werdenden Ausstellung Werke von regionalen Künstlern, nutzen auch unser internationales Netzwerk“, sagt Domdey-Fehlau. Die bislang angefragten Künstler stammten aus acht Ländern. „Alle Eingeladenen zeigten sich von der Idee solch eines Dankesagens begeistert und schickten spontan ihre Beiträge.“
Bislang zeigt die virtuelle Ausstellung zwölf Kunstwerke. Bianca Monroy (Berlin) steuert ein Bild mit dem Titel „Thank you for fighting the virus!“ bei, Fulvio Juricic aus dem kroatischen Pula präsentiert sein Werk „Flatten the curve“ und Horst Gläsker aus Düsseldorf zeigt „Tondo – Kunst gegen Corona“. Auch ein Werk von Otto Herbert Hajek (1927–2005) aus dessen kurz vor seinem Tod entstandenen „Zyklus Regenbogen – Topos der Hoffnung“ ist zu sehen. Weitere Bilder stammen von Weiqun Peper-Liu (Langenfeld), Angel Richter (Mönchengladbach), Loic Flamant (Paris), Jimmi D. Paesler (Bremen), Timm Ulrichs (Berlin), Pawel Warchol (Auschwitz) und Vedran Silipetar (Pula). „Die Ausstellung wächst weiter“, kündigt Domdey-Fehlau an. Carmel Doherty aus Langenfelds irischer Partnerstadt Ennis habe ein Porträt eines Bestatters angekündigt. „Darüber hinaus werden sich in einem Schneeballsystem immer mehr Künstler beteiligen.“ Neuerdings habe der KVL eine eigene Instagram-Adresse. „Jeder, der sich dort als Abonnent registrieren lässt, wird über einen neuen Post informiert“, sagt Domdey-Fehlau. „So kann jeder diese virtuelle und sich täglich erweiternde Ausstellung besuchen, sich ablenken lassen und spüren: Ich bin nicht
allein.“