Langenfeld: Mietersuche fürs Atelierhaus

„Wie(ge)scheid“: Neben dem Kunstverein interessiert sich laut Stadt jetzt auch eine Künstlerin für einen Einzug.

Langenfeld. Die letzten "Hausgeister" sind Ende Juni mit den Kunstobjekten von Elke Tenderich-Veit, Kathrin Blomeier und Barbara Ring ausgezogen. Seitdem steht das Atelierhaus "Wie(ge)scheid" in Alt Wiescheid leer. Aus privaten wie gesundheitlichen Gründen mussten Tenderich-Veit, Franz Leinfelder und Michael Klockenkämper ihre Kulturstätte mit Ausstellungen, Konzerten und Kursen für Langenfelds östlichen Stadtteil aufgeben.

Seither ist die Stadt als Eigentümer des ehemaligen evangelischen Gemeindehauses auf der Suche nach neuen Mietern. Der Kunstverein Langenfeld ist für Juliane Kreutzmann, VHS-Chefin und Leiterin des Kulturbüros im Rathaus, der erste Ansprechpartner. Die WZ fragte den Stand der Dinge ab.

"Wir sind grundsätzlich an dem Haus interessiert, sehen dieses aber eher als Ergänzung zu unserem Hauptstandort im Kunstraum des Kulturzentrums in der Stadtmitte", sagt Beate Domdey-Fehlau. Die Geschäftsführerin des Kunstvereins, Vorsitzender Felix Fehlau und dessen Stellvertreterin Razeea Lindner hatte Juliane Kreutzmann, bevor sie selbst in Kur ging, die Bedingungen für ein Engagement in dem Haus mit 400 Quadratmetern eröffnet. "Die Übernahme der gut 600Euro monatlichen Betriebskosten, Pflege von Haus und Garten sowie Veranstaltungen für Bürger sind die Vorgaben", sagt Domdey-Fehlau.

Mit diesem Mietangebot und der Frage, was der Verein inhaltlich anbieten kann, wurden die zwölf Künstlermitglieder konfrontiert. Ergebnis: Atelierbedarf hat niemand von ihnen. "Die Vakanz in Wiescheid kam für uns überraschend. Bürgermeister Magnus Staehler hat nur kurz vor dem Bekanntwerden des Aus einmal angefragt, ob wir bereit wären, mit einem Künstler in ,Wie(ge)scheid’ zusammenzuarbeiten", sagt Domdey-Fehlau. Das sei schade, denn mit Horia Rosca und Razeea Lindner waren bis ins Frühjahr hinein zwei Künstler auf der Suche nach einem Atelier. Die haben aber inzwischen in Düsseldorf beziehungsweise Hilden passende Arbeitsstätten gefunden.

Daran mitwirken, aus "Wie(ge)scheid" ein lebendiges Arbeitshaus zu machen, will der Kunstverein dennoch. "Wir können uns vorstellen, dort projektbezogen künstlerisch tätig zu werden. Auch die Kooperation des Kunstvereins mit der VHS und Jugendkunstschule bei Kursangeboten ist eine Überlegung wert", so Domdey-Fehlau. An einem Konzeptvorschlag arbeitet sie gerade.

"Mitte August wollen wir ein zweites Gespräch mit dem Kunstverein führen", sagt Eckart Heske vom Kulturbüro auf Nachfrage. Allerdings scheint die Stadt noch ein zweites Eisen im Feuer zu haben. "Es gibt noch eine weitere Künstlerin als Interessentin, deren Namen wir aber jetzt noch nicht nennen wollen", fügt Heske hinzu.