Langenfeld: Mit Cadillac-Horst zum King
Buntes Spektakel um die unerreichte Legende des Rock.
Langenfeld. Und Cadillac-Horst zog vor. Der 62-jährige Kölner, der gern seine liebste Automarke mit seinem Vornamen verknüpft, setzte sich mit seinem 5,4-Liter-Cabrio aus dem Jahre 1955 an die Spitze des Oldtimer-Konvois. Ähnlich betagte Harley-Davidsons und Trikes knatterten hinterher. Dazwischen püschelten die Langenfelder Cheerleader was das Zeug hielt. Mädels flogen durch die Luft. Bis ein Ford Taunus einbog. Veranstalter Peter Blatzheim vom Langenfelder Elvis Presley Boulevard Fan-Shop winkte aus dem Seitenfenster. Er ließ sich feiern.
Die Parade zum Auftakt des Festivals "In Memory of Elvis" zog zahlreiche Neugierige auf den Vorplatz der Stadthalle. "Das ist eine witzige Idee", meinte Detlef Walter (52). Der Langenfelder wollte auf seiner Harley "Softail" eigentlich nur mal schauen. Dann überredeten ihn Elvis-Fans, im Tross vom Berliner Platz bis zur City mitzufahren. Der "King of Rock ’n’ Roll" hingegen war dann nicht mehr so sein Ding: "Ich fahre wieder nach Haus!", sagte er.
Ganz anders Siggi Brokop (43). Als Presley starb, hatte er seine Leidenschaft für den Mann aus Tupelo entdeckt. "Vielleicht werde ich heute Mitglied im Fan-Club", kündigte der Solinger an. Mit Tochter Jasmin (15) machte er sich auf in den Schauplatz. Dort sammelten sich im Laufe des Abends 300 Gäste. Drei Elvis-Imitatoren brachten mit Live-Musik den Saal zum Kochen. Im Foyer kauften Sammler fleißig Elvis-Autogramme, T-Shirts, Kalender, Handy-Taschen, Biografien, CDs und alte Platten.
Björn Vincent (25) aus Lüdenscheid war einer der Jüngsten. Vor zehn Jahren zog er eine LP aus dem Schrank von Opa Egon und legte sie auf. "Das erste Lied war gleich Jailhouse-Rock’", erinnerte er sich, "da knallten bei mir sämtliche Sicherungen durch." Will heißen: Er ist jetzt selbst Elvis-Imitator. Beim "Tag der offenen Tür" im Tierheim Lüdenscheid habe er schon das Publikum begeistert. "Jetzt schaue ich mir ein paar Tricks von den anderen ab", begründete er sein Kommen. Er wolle in die Fußstapfen von Opa Egon treten. Gerüchten zufolge soll der in den 50ern der "Rock’n’ Roll King of Gütersloh" gewesen sein.