Monheim: "Das Miteinander ist gut"
Der Kontakt zur „Außenwelt“ wird positiv bewertet. Allerdings gibt es auch hin und wieder Missverständnisse mit Anwohnern.
<strong>Monheim/Baumberg. Dass ältere Menschen manchmal ihren Weg in ihre Seniorenresidenz nicht mehr finden oder offensichtliche Schwierigkeiten im Alltag haben, kann durchaus vorkommen. Oft leiden sie unter Demenzerkrankungen oder altersbedingter Depression. Erst kürzlich schrie eine Bewohnerin des CBT-Wohnhauses Peter-Hofer aus einem akuten Angstzustand heraus laut um Hilfe. Anstatt nachzufragen, riefen Anwohner die Polizei. "Es gibt Menschen, die in einem solchen Fall zu keinem Dialog bereit sind", bedauert Joachim Steiner, Leiter des Wohnhauses. "Die verlangen dann, dass man ’die Alten’ mehr im Blick hat, an die Leine nimmt und wegsperrt." Grund genug, einmal nachzuhaken, welche Einstellung die Monheimer Bürger ihren älteren Mitmenschen gegenüber an den Tag legen. Steiner betont: "Das Gros der Anwohner steht uns wohlwollend gegenüber, ist aufmerksam und hilfsbereit. Das wissen wir sehr zu schätzen." Es gab kürzlich auch ein Nachbarschaftskaffeetrinken, das von vielen Anwohnern angenommen worden ist. Doch leider seien nicht alle so kommunikativ: "Bei manchen Menschen herrscht ein stereotypes Verständnis vom Umgang mit Senioren. Eigene Unwissenheit wird gar nicht erst hinterfragt." Er sei sogar schon mehrfach als "Anstaltsleiter", die Bewohner als "Insassen" betitelt worden, klagt Steiner und fürchtet eine Ghettoisierung der Alten. Oft steckten Berührungsängste und Verdrängung des eigenen Älterwerdens dahinter. Durch und durch gute Erfahrungen schildert Martin Wildner, der Leiter der Caritas-Seniorenresidenz am Berliner Platz. Er betont ausdrücklich: "Wir erleben seitens der Bevölkerung keine negativen Reaktionen. Es wird sogar sehr positiv bewertet, dass die älteren Menschen hier im Stadtkern richtig dazugehören. Sie und ihre Bedürfnisse werden ernst genommen." Er sei der Meinung, dass die Bürger der Entwicklung hin zur alternden Gesellschaft durchaus Rechnung tragen. "Natürlich kann ich nicht von der Hand weisen, dass es zwischen den Generationen immer mal Schwierigkeiten gibt."
Auch seitens des Evangelischen Alten- und Pflegeheims der Diakonie an der Kirchstraße sind positive Töne zu hören: "Das Miteinander hier in Monheim ist sehr gut. Wir finden es erfrischend, dass wir so viele Ehrenamtler haben und dass sich immer wieder Menschen bereit erklären zu helfen", freut sich Pflegedienstleiterin Michaela Kulik.
Seniorenbeirat Ob sich Ältere Menschen nun ärgern, ob Jüngere ehrenamtlich in Altenheimen helfen wollen: Der Seniorenbeirat ist die richtige Adresse, um Anliegen zu vermitteln. Zu erreichen ist er unter Telefon 951 502.